Tempo 30 für Fleestedter Straße: Harburg setzt auf mehr Verkehrssicherheit

Hamburg-Harburg, 07.05.2025. Die Bezirksversammlung Harburg hat am 29. April 2025 den Weg für eine Tempo-30-Zone im nördlichen Abschnitt der Fleestedter Straße freigemacht. Der Antrag der Grünen-Fraktion erhielt eine Mehrheit – trotz Gegenstimmen von CDU, AfD und FDP. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit insbesondere für Schulkinder zu erhöhen.
Weniger Tempo, mehr Sicherheit für Kinder und Radfahrer
Der nördliche Abschnitt der Fleestedter Straße ist ein reines Wohngebiet ohne Durchgangsverkehr. Viele Kinder nutzen die Strecke auf ihrem Weg zur Grundschule in der Scheeßeler Kehre oder zu weiterführenden Schulen in Sinstorf, Rönneburg und Marmstorf. Aktuell gilt Tempo 50, ein Radweg fehlt, sodass ältere Kinder und Erwachsene auf der Fahrbahn fahren müssen. „Die Tempo-30-Zone wird das Sicherheitsgefühl aller Verkehrsteilnehmer deutlich verbessern“, betonte Michael Sander, Co-Fraktionsvorsitzender und Fachsprecher für Mobilität und Verkehr der Grünen.
Mehrheit gegen „Auto-Ideologie“
Eine zuvor beauftragte Prüfung hatte eindeutig ergeben, dass Tempo 30 das beste Mittel zur Verkehrsberuhigung ist. Trotz Kritik von CDU, AfD und FDP fand der Antrag eine Mehrheit. „Wie kann man auf einem kurzen Stück Straße, das ausschließlich Wohngebiete erschließt, auf Tempo 50 bestehen, wenn es um die Sicherheit unserer Kinder geht?“ so Sander weiter.
Die „Auto-Ideologie“, der CDU, FDP und AfD frönen, hätte man nicht in Anführungszeichen setzen müssen. Betrachten wir mal die Gegebenheiten:
Die Strecke zwischen Rüstweg und Hufeisen ist 222 Meter lang. Fährt man die mit 50 km/h, dauert das 16 Sekunden, mit 30 km/h sind es 27 Sekunden. Dass man über 11 Sekunden Differenz überhaupt diskutieren muss, ist ein Armutszeugnis. Hinzu kommt, dass die Abzweigungen Speckshörn und Hufeisen eh Spielstraßen sind. Vermutlich wissen die Auto-Ideologen nicht einmal, dass dort ein Tempolimit von 7 km/h gilt und Fußgänger Vorrang haben.
Normalerweise müsste auf der gesamten Fleestedter Straße Tempo 30 gelten, denn es gibt dort nirgends einen Radweg und Radfahrer MÜSSEN die Strecke nutzen, weil sie auf der parallel verlaufende Winsener Straße nicht fahren dürfen. Leider verläuft dort die Landesgrenze zwischen Hamburg und Niedersachsen- und was die Abstimmung zwischen den beiden Bundesländern angeht, ist wohl jede Hoffnung vergeblich.
Immer nach dem Motto: Wenn der Verkehr fließen soll, gehören Fußgänger unter die Erde!