Helden der Menschlichkeit: Drei Frauen führen das DRK-Hospiz im Hamburger Süden
Harburg. Für die meisten Menschen ist der Gedanke, sich um schwer kranke Menschen zu kümmern und sie bis zum Ende zu begleiten, eine schier unüberwindbare Herausforderung. Doch im DRK-Hospiz für Hamburgs Süden stehen drei außergewöhnliche Frauen, die genau das mit Kraft, Kompetenz und vor allem Herz tun.
Mit insgesamt 32 fest angestellten Mitarbeitern kümmert sich das Trio um 12 Hospizgäste und deren Angehörige. Britta True leitet die Einrichtung seit ihrer Gründung vor zehn Jahren. Seit 2019 steht ihr Vera Müller-Wallbaum als Pflegedienstleiterin zur Seite, während Hella Lemke, Seelsorgerin, das Haus noch aus seiner Zeit als Gemeindezentrum der Kirchengemeinde Sinstorf kennt.
Bei einem Gespräch mit den Dreien spürt man sofort ihre Empathie und ihre Hingabe für die ihnen anvertrauten Menschen. „Unsere Aufgabe ist es, zu erkennen, was jetzt für unseren Gast wichtig ist“, erklärt Hella Lemke, und die beiden anderen Frauen stimmen zu.
Sie haben erfahren, wie viele Vorbehalte es gegenüber palliativer Pflege gibt und wie wenig über Hospizarbeit bekannt ist. „Wir berühren ein existenzielles Thema, das Ängste und Unsicherheiten auslöst“, erklärt Britta True. „Es hat sich bisher ausgezahlt, dass wir immer ins Gespräch gehen. Mit Gästen, Angehörigen, Nachbarn, Pflegenden, Ärzten. Sich auszutauschen ist der beste Weg.“
Die Art und Weise, wie die Gäste ihren letzten Weg gestalten, ist für die drei Frauen immer wieder beeindruckend individuell. „Manche haben alles geregelt und sich mit dem Tod auseinandergesetzt, andere können es noch gar nicht akzeptieren“, sagt Pflegedienstleiterin Vera Müller-Wallbaum. „Es gibt auch immer wieder Gäste, bei denen sich die Situation durch die Medikamente und gute Symptomkontrolle sogar verbessert.“
Aber das Schicksal der Gäste zu versöhnen, das ist nicht ihre Aufgabe. „Das muss in dem Menschen selbst geschehen, das können wir keinem abnehmen“, betont Seelsorgerin Hella Lemke. „Oft geht es darum, es gemeinsam auszuhalten, zuzuhören und herauszufinden, was dem Gast noch wichtig ist und zu versuchen, es zu lösen.“
Das DRK-Hospiz hat seit Jahren eine lange Warteliste, denn der Bedarf nach einem Platz im Süderelberaum ist groß. Es hat sich herumgesprochen, dass in diesem Haus eine besondere Atmosphäre der Ruhe, Geborgenheit und sogar Lebensfreude zu spüren ist. „Das macht uns aus und dafür steht das gesamte Team“, betont Britta True.
Ehrenamtliche, die im Hospiz aktiv werden wollen, sind herzlich willkommen und können sich an Britta True wenden unter Tel. 040/334241612 oder per E-Mail: b.true@drk-hospiz.hamburg.