Feuer und Trümmer: Großübung der Kreisfeuerwehr in Ohlendorf
Ohlendorf, 07.04.2025 – Auf dem Gelände der Firma Behr Gemüsegarten in Ohlendorf fand kürzlich eine großangelegte Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Harburg statt. Zwei Züge trainierten dort den Ernstfall unter realistischen Bedingungen.
Szenario: Brand und schwere Verkehrsunfälle
Das Übungsszenario sah vor, dass eine Gruppe Jugendlicher unter Alkoholeinfluss auf das abgelegene Firmengelände gelangte und dort ein improvisiertes Autorennen veranstaltete. Feuerwerkskörper entzündeten dabei eine Werkstatthalle mit landwirtschaftlichen Maschinen. Aufgrund gelagerter Betriebsstoffe wie Treibstoffen, Ölen und Gasflaschen entwickelte sich rasch ein Vollbrand. Zusätzlich kam es zu schweren Unfällen: Ein Pkw überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen, ein anderer wurde auf eine Betonbarriere geschleudert und von den Gabelzinken eines abgestellten Traktors aufgespießt. Mehrere Personen galten als vermisst.
Einsatz der Kreisfeuerwehrbereitschaft
Da die örtliche Feuerwehr Seevetal zeitgleich in einen anderen Einsatz eingebunden war, alarmierte die Winsener Leitstelle die Kreisfeuerwehrbereitschaft mit dem Fachzug Brandbekämpfung 2 und dem Fachzug Technische Hilfeleistung 1. Unter Leitung der Abschnittsführung wurde die Lage zügig erkundet. Schnell wurde klar, dass neben der Brandbekämpfung auch eine Menschenrettung erforderlich war.
Der Fachzug Brandbekämpfung 2, bestehend aus Einsatzkräften der Feuerwehren Heidenau, Holm, Welle und Wenzendorf, begann unter Atemschutz mit der Durchsuchung der vollständig vernebelten Werkstatthalle. Parallel dazu wurde eine Wasserversorgung aufgebaut – sowohl aus einer nahen Feldberegnung als auch über eine 300 Meter lange Schlauchleitung aus dem Ort Ohlendorf. Der Wasserwerfer des Holmer Tanklöschfahrzeugs unterstützte bei der Brandbekämpfung von außen.
Gleichzeitig übernahm der Fachzug Technische Hilfeleistung 1 mit Kräften aus Borstel, Luhdorf, Salzhausen und Winsen die Rettung der eingeklemmten Fahrzeuginsassen auf dem beengten Betriebshof. Nachdem die Unfallwracks gesichert worden waren, begannen die Einsatzkräfte mit der technischen Rettung. Mit hydraulischem Rettungsgerät wurden die – durch Übungspuppen dargestellten – Unfallopfer aus den Fahrzeugen befreit.
Koordination und Abschlussbesprechung
Die Übung wurde von der Bereitschaftsführung geleitet. Der Einsatzleitwagen 2 (ELW2) fungierte dabei als Koordinationsstelle. Die Besatzung übernahm den Funkkontakt zur Leitstelle, dokumentierte die Lage und unterstützte die Führungsbesprechungen.
Bei der Abschlussbesprechung wurde das Gesamtergebnis als positiv bewertet, einzelne Punkte zur Optimierung wurden benannt. Besonders hervorgehoben wurde die logistische und materielle Unterstützung des Unternehmens, das Gelände, Fahrzeuge und Materialien zur Verfügung stellte und interne Abläufe anpasste.
Ein Dank ging auch an die Feuerwehr Ohlendorf für die Unterstützung beim Aufbau und Abbau des Szenarios sowie an die Jugendfeuerwehr Ohlendorf für die Darstellung der vermissten Personen.