Behörde schließt öffentliche Unterkunft in Neugraben
Neugraben-Fischbek. Die öffentliche Unterkunft „Am Aschenland“ im Hamburger Stadtteil Neugraben-Fischbek war von Anfang an umstritten. Erst nach einer Einigung mit der Bürgerinitiative Neugraben-Fischbek“, bei der vertraglich festgehalten, eine maximale Belegung von bis zu 1000 Geflüchteten mit der Stadt vereinbart wurde, konnten die Behelfswohnungen für die entwurzelten Geflüchteten 2016 errichtet werden. Später hat man sie dann auch allen Bedürftigen zur Verfügung gestellt.
Heute erhielten die Bewohner einen Brief des Trägers „fördern & wohnen“. Indem wurden sie aufgefordert, sich unverzüglich zu melden, um die Wohnsituation zu besprechen. Für viele überraschend soll die Unterkunft bereits zum Jahresende geschlossen werden. Die Unterkunft stünde deshalb nur noch bis zum 30. September zur Verfügung. Bis zum 17. August solle man in der Verwaltung vorsprechen und neben dem Ausweis auch alle Infos über Arbeitsstelle, Schule, Schwangerschaften sowie über Erkrankungen bereithalten
„Niemand, der auf unsere Hilfe angewiesen ist, muss sich jedoch Sorgen machen oder Angst haben. Wir versorgen Sie selbstverständlich auch weiterhin mit einer Unterkunft, wenn Sie diese benötigen”, heißt es in dem Brief. Jedoch wird einige Zeilen weiter auch klar, dass derzeit noch nicht geklärt ist, wohin die Geflüchteten denn umziehen sollen. Statt dessen sollten eigene Bemühungen verstärkt und vorhandene Wohnungsangebote “unbedingt” angenommen werden.
Nach Behördenangaben erfolgt die Schließung der Anlage wie geplant. Die Fläche, auf der sich die Unterkunft befindet, soll im kommenden Jahr vermarktet werden. Dennoch ist man über die Kommunikation mit den Bewohnern unglücklich. Der terminliche Druck müsste nicht aufgebaut werden, es bleibe genügend Zeit um alle Bewohner mit einer neuen Unterkunft zu versorgen. Und die, so sagt die Behörde, solle nach Möglichkeit beispielsweise einen Schulwechsel ersparen und aufgebaute Beziehungen weiterhin ermöglichen.