Nachwuchs und Gewerbeflächen dringend benötigt
Stöver und Weinberg diskutieren mit Vertretern aus Handwerk und Industrie
Marmstorf. „Jeder Stau kostet die Handwerksbetriebe tausende von Euro im Jahr“, hat es CDU-Spitzenkandidat Marcus Weinberg am Donnerstagabend beim Wirtschafts-Talk auf Einladung von Harburgs Bürgerschaftsabgeordneter Birgit Stöver auf den Punkt gebracht und damit die aktuell sehr angespannte Verkehrslage in Hamburg angesprochen. Mit ihm haben hochrangige Vertreter des Harburger Handwerks und der Industrie im „Garten von Ehren“ über den „Wirtschaftsmotor Mittelstand“ diskutiert und darüber beraten, wie mit Fachkräftemangel und dem hohen Bedarf an Gewerbeflächen umzugehen ist. Im Fokus dabei standen neben dem Verkehr vor allem die Ausbildungslage und der Bedarf an Gewerbeflächen.
„Für jeden Quadratmeter, wo Handwerker ausgebildet werden, brauchen wir mindestens doppelt so viel Platz für anschließendes Unternehmertum“, betonte Harburgs Bezirkshandwerksmeister Peter Henning und forderte die Politik und Verwaltung damit auf, entsprechende Flächen zentral, beispielsweise im Harburger Binnenhafen, einzuplanen. „Nicht nur Wohnraum zählt, auch Gewerbe muss sein“, so Henning.
Der Harburger Unternehmer Arnold Mergell verwies diesbezüglich ganz klar auf die Chancen, die die Metropolregion bietet. „Gerade in Harburg müssen wir bei Gewerbeflächen auch über die Stadtgrenzen hinaus denken, hier sollten wir noch mehr als Metropolregion handeln“, meinte er.
Beim Fachkräftemangel waren sich alle einig: Es braucht dringend Nachwuchs! „Nicht nur Berufe in der Wirtschaft sind für Schulabgänger interessant, auch Handwerksberufe bieten ganz viele Perspektiven und Karrierechancen“, stellte Bärbel Wenckstern, Leiterin des Elbcampus der Handwerkskammer, klar und zeigte auf, dass Handwerksmeister in ihrem Leben durchschnittlich annähernd genauso viel verdienen würden wie Akademiker.
„Der Harburger Mittelstand gehört gestärkt, er ist der Wachstumsmotor für unseren Bezirk, bietet Beschäftigung und gute Aufstiegschancen“, fasste die Gastgeberin Birgit Stöver zusammen, während „Hausherr“ Bernhard von Ehren gezielt Werbung für den Gärtnerberuf mache und bedauerte, dass es früher drei Berufsschulklassen in der Metropolregion für angehende Gärtner gab, jetzt ist es nur noch eine Klasse. „Das muss sich dringend ändern“, entgegnete von Ehren mit Blick auf die Ankündigung von CDU- Spitzenkandidat Marcus Weinberg, für jede gebaute Wohnung künftig einen Baum in Hamburg pflanzen zu wollen.
Beim Wirtschafts-Talk mit Grillgut und Getränken waren rund 60 Bürgerinnen und Bürger anwesend.
Eine nächste Diskussionsrunde mit Birgit Stöver findet am Sonnabend, 5. Oktober, auf dem Harburger Wochenmarkt statt. Dann wird sie ab 10 Uhr zusammen mit Christoph Ploß, Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, mit den Harburgern zum Thema „Bahn-Chaos in Harburg“ ins Gespräch kommen, ihre Erfahrungen aufnehmen und mit ihnen beraten, wie die Situation in Bezug auf Qualität und Pünktlichkeit tatsächlich verbessert werden könnte.