Zoff um Tarifvertrag: ver.di bestreikt alle drei Hamburger IKEA-Einrichtungshäuser
Hamburg. Am heutigen Freitag werden alle drei Einrichtungshäuser von IKEA in Hamburg bestreikt. Dazu hat ver.di die Beschäftigten des Möbelhändlers aufgerufen. Hintergrund ist die Weigerung von IKEA, einen „Zukungstarifvertrag“ zu verhandeln. „Ikea gestaltet die digitale Zukunft des Unternehmens. Die Beschäftigten sind der Garant dafür, dass diese digitale Zukunft auch erfolgreich wird. Deshalb muss die Belegschaft unbedingt auf den Weg mitgenommen werden. Dafür braucht es einen Tarifvertrag, der Gesundheit schützt und Mindeststandards bei der Einführung und Umsetzung von digitalen Arbeitsprozessen regelt,“ erklärt ver.di-Gewerkschaftssekretär Rinus Kempf.
Aus Sicht der Gewerkschaft müssen in einem Zukunftstarifvertrag bei Ikea unter anderem nachhaltige Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, Beschäftigungssicherung und ein Anspruch auf Qualifizierung bei Änderung von Arbeitsplätzen vereinbart werden. Dass sich das Unternehmen weigert, Verhandlungen aufzunehmen, zwingt die Beschäftigten, auf die Straße zu gehen, um öffentlich Druck zu machen, so ver.di.
IKEA-Unternehmenssprecherin Claudia Seibert betont hingegen die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Betriebsräten und stellt die gemeinsamen Ziele in den Vordergrund: „Maximale Beschäftigungssicherung durch die Weiterentwicklung unseres Geschäfts und die Qualifizierung unserer Mitarbeitenden für eine erfolgreiche Zukunft von IKEA in Deutschland. Wir wollen jetzt die Leitplanken festlegen, um dieses gemeinsame Ziel zu realisieren. In einem weiterem Gespräch mit Vertretern von ver.di im Sommer 2022 haben wir noch einmal erörtert, ob ein „Zukunftstarifvertrag“ vorteilhaft für IKEA und unsere Mitarbeitenden sein könnte. Nach intensiver Beratung sind wir zu dem Ergebnis gekommen, bei unserer ursprünglichen Entscheidung zu bleiben und keine Verhandlungen mit ver.di aufzunehmen. Wir bekräftigen stattdessen unsere ausdrückliche Einladung an die IKEA Betriebsräte, jederzeit gemeinsam über die notwendigen Vereinbarungen und Regelungen zu verhandeln, um unseren Mitarbeiter*innen die notwendige Verlässlichkeit zu bieten. Wir sind nach wie vor der festen Überzeugung, die besten Lösungen für den zukünftigen Erfolg von IKEA in Deutschland im direkten Austausch mit unseren Betriebsräten zu finden.“