Wohnungsbau in Hamburgs Süden stark eingebrochen: Trepoll sieht dramatische Entwicklung
Harburg. Die Sorge um bezahlbaren Wohnraum wächst in Hamburgs Süden. Besonders in Harburg zeigt sich ein drastischer Rückgang der Bautätigkeit. Laut einer Antwort des Senats auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten André Trepoll ist die Zahl der Bauanträge im Bezirk Harburg seit 2020 deutlich gesunken. Wurden vor drei Jahren noch 705 Bauanträge gestellt, waren es 2022 nur noch 489, und im laufenden Jahr bisher lediglich 284.
Im letzten Jahr wurden in Hamburgs Süden immerhin 856 Wohnungen fertiggestellt, die meisten davon in Neugraben-Fischbek, Harburg und Eißendorf. Doch Trepoll warnt: „Der Wohnungsmarkt ist seit Jahren extrem angespannt. Der massive Einbruch des Wohnungsbaus, den wir seit letztem Jahr sehen, ist besorgniserregend.“
Trepoll führt die stagnierende Bautätigkeit auf gestiegene Zinsen, hohe Baukosten und umfangreiche Bauvorschriften zurück. Auch die personelle Unterbesetzung in den Bauprüfabteilungen der Bezirksämter trage dazu bei, dass Bauverfahren unnötig lange dauern.
Zwar sanken die Immobilienpreise im Bezirk Harburg im vergangenen Jahr: Der Kaufpreis für Ein- und Zweifamilienhäuser fiel von 520.000 Euro im Jahr 2022 auf 417.000 Euro. Auch Eigentumswohnungen wurden günstiger, der Quadratmeterpreis sank von 4.134 Euro auf 3.475 Euro. Doch Trepoll fordert den rot-grünen Senat auf, schnell Maßnahmen zu ergreifen, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln und so den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken.
Besonders in familienfreundlichen Stadtteilen wie Neugraben-Fischbek müsse auch die Infrastruktur mit dem Bevölkerungswachstum mithalten, betont Trepoll. Gesundheitsversorgung, Schulen, Spielplätze und Nahverkehr sollten entsprechend ausgebaut werden, um die Lebensqualität zu gewährleisten.