Stadtmuseum Harburg würdigt 60 Jahre portugiesische Migration
Hamburg, 21.02.2025 – Das Stadtmuseum Harburg veröffentlicht die Publikation „Von Portugiesen in Hamburg – 60 Jahre, 60 Geschichten“. Die Autoren Wulf Köpke und Jorge Pinto beleuchten darin die Geschichte der portugiesischen Migration nach Hamburg und insbesondere nach Harburg.
Einblicke in die portugiesische Community Hamburgs
Die portugiesische Migration begann in den 1960er-Jahren mit dem Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und Portugal. Heute leben rund 9.000 Menschen mit portugiesischen Wurzeln in Hamburg – mehr als in jeder anderen deutschen Stadt. Besonders sichtbar ist ihr Einfluss im Portugiesenviertel an den Landungsbrücken, doch auch Harburg spielte eine entscheidende Rolle. Viele Arbeitsmigranten fanden dort in Industriebetrieben wie Phönix, Beiersdorf oder Hanomag/Mercedes Beschäftigung und prägten das Stadtbild nachhaltig.
Das Harburger Phoenix-Viertel entwickelte sich dabei zu einem Zentrum der portugiesischen Gemeinschaft. Bis in die 1980er-Jahre war Portugiesisch dort die dominierende Sprache. Das 1980 gegründete portugiesische Zentrum im Gottschalckring gilt als Beispiel gelungener Integration. Auch die Marien-Kirche in Harburg wurde neben dem Mariendom in St. Georg zu einer religiösen Anlaufstelle für die portugiesische Gemeinde.
Hersteller von Reifen und technischen Gummiwaren aus Kautschuk. Phoenix war bei weitem der größte und
wichtigste Arbeitgeber für Portugiesen in Hamburg.
Ein Buch voller persönlicher Geschichten
Wulf Köpke, ehemaliger Direktor des Museums für Völkerkunde (heute MARKK), hat über zehn Jahre hinweg Zeitzeugeninterviews geführt. Gemeinsam mit Jorge Pinto dokumentiert er 60 Einzelschicksale, eingebettet in den historischen Kontext der vergangenen sechs Jahrzehnte. Das Buch enthält über 1.000 private Fotografien und eine CD mit seltenen Dokumenten zur portugiesischen Vereinsgeschichte in Hamburg.
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Die Publikation hebt hervor, dass Hamburgs portugiesische Migranten eine besondere Rolle in der deutschen Einwanderungsgeschichte spielten. Ihr erster gemeinnütziger Verein wurde 1964 gegründet – der erste „Gastarbeiter“-Verein dieser Art in Deutschland. Dort erschien auch die erste Zeitung für Arbeitsmigranten und es entstand der erste bilinguale Kindergarten für portugiesische Kinder.
Das Buch ist für 24,90 Euro im Museumsshop sowie im Webshop des Museums unter amh.de/shop erhältlich.
Informationen zur Publikation:
Herausgeber: Rainer-Maria Weiss
ISBN: 978-3-931429-45-4