Sieben tote Deichschafe auf Hahnöfersand – Landrat setzt auf Abschussgenehmigung
Stade. Ein erneuter Vorfall von Wolfsrissen erschüttert die Elbinsel Hahnöfersand im Landkreis Stade. Am Mittwochmorgen machte der Schäfer des Deichverbandes der II. Meile des Alten Landes eine grausame Entdeckung: Mehrere Schafe, die hinter einem über einen Meter hohen Zaun auf dem Deich grasten, wurden offenbar von einem Wolf gerissen. Dies ist bereits der zweite Wolfsangriff auf Deichschafe innerhalb weniger als zwei Monaten.
Der Landrat des Landkreises Stade, Kai Seefried, begab sich am Mittwochmittag persönlich vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Zusammen mit dem Oberdeichrichter Wilhelm Ulferts und anderen Vertretern des Deichverbandes verfolgte er die Spuren des Wolfs, der mindestens sieben Schafe getötet und zwei weitere schwer verletzt hatte, die daraufhin eingeschläfert werden mussten.
„Wir werden nun als Untere Naturschutzbehörde eigenständig eine Abschussgenehmigung vorbereiten“, erklärte Seefried entschlossen. Er betonte die Dringlichkeit der DNA-Analysen und kündigte an, beim Umweltministerium und dem Senckenberg-Institut auf eine rasche Durchführung der Untersuchungen zu drängen. Bisher liegen die Ergebnisse der DNA-Proben vom ersten Wolfsriss Anfang März noch nicht vor.
In Bezug auf den erneuten Vorfall betonte Landrat Seefried erneut die Notwendigkeit eines funktionierenden Bestandsmanagements und kritisierte die bestehenden Regelungen als nicht praktikabel. „Diese komplizierten Verfahrensabläufe können niemandem mehr vermittelt werden“, sagte er. Seefried erneuerte seine Forderung an die Landes- und Bundesregierung, dringend Maßnahmen zur Lösung dieses Problems zu ergreifen.