Stade und Goldap: Partnerschaft lebt durch bewegende Begegnungen neu auf
Stade, 21.05.2025 – Die langjährige Partnerschaft zwischen dem Landkreis Stade, der Hansestadt Stade und dem polnischen Kreis Goldap erlebte mit dem jüngsten Besuch einer hochrangigen Delegation im Nordosten Polens einen lebendigen Neustart. Landrat Kai Seefried und Bürgermeister Sönke Hartlef reisten gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung für zwei intensive Tage nach Goldap – mit einem umfangreichen Programm, das kulturelle, historische und politische Facetten der Partnerschaft beleuchtete.
Wiedersehen und neue Gesichter in Goldap
Empfangen wurde die Delegation im Kinosaal der Stadt mit großer Herzlichkeit durch Landrat Krzysztof Kazaniecki und Bürgermeister Konrad Kazaniecki – Brüder, die beide 2024 in ihre Ämter gewählt wurden. Der Austausch mit den neuen Amtskollegen gestaltete sich offen und konstruktiv. Bereits zum Auftakt wurde deutlich, wie groß die Freude über das Wiedersehen und den Neustart der Beziehungen war.
Die Gastgeber hatten ein dichtes Programm vorbereitet: Besuche in Schulen, Bibliotheken und dem örtlichen Sportzentrum standen ebenso auf dem Plan wie eine feierliche Zeremonie zum Baubeginn eines Amphitheaters am Goldaper See. Dort setzten auch Minister aus Warschau gemeinsam mit den Gästen den Spatenstich. Den musikalischen Rahmen gestaltete die Musikschule Goldap mit einem abendlichen Konzert – unterrichtet werden dort 83 junge Talente an verschiedenen Instrumenten.
Geschichte und Gegenwart im Dialog
Ein bewegender Moment der Reise war der Besuch des Drei-Länder-Ecks, wo sich Polen, Litauen und Russland treffen. In einer Region, die durch ihre Lage an der NATO-Außengrenze von geopolitischer Spannung geprägt ist, wurde die Bedeutung friedlicher Partnerschaften besonders spürbar. Ein Ranger führte die Gruppe durch die Rominter Heide, ein naturbelassenes Schutzgebiet, das auch Heimat für Elche und Wölfe ist.
Auch der Besuch beim „Haus der Heimat“, betrieben von der Kreisgemeinschaft Goldap, war ein wichtiger Bestandteil. Dort gedenken zweisprachige Ausstellungen der ostpreußischen Geschichte und pflegen ein lebendiges Kulturerbe. Mit Kranzniederlegungen auf dem deutschen Friedhof und am Mahnmal der Unabhängigkeit unterstrichen die Teilnehmenden ihren Respekt für die gemeinsame Vergangenheit.
Kulinarik, Kultur und Einladung nach Stade
Am Lagerfeuer klang der Besuch mit Gesprächen und der gemeinsamen Zubereitung des traditionellen polnischen Baumkuchens aus – ein ebenso herzlicher wie symbolträchtiger Abschluss der Begegnung. Für das kommende Jahr luden Landrat Seefried und Bürgermeister Hartlef die polnischen Partner offiziell nach Stade ein.
„Die Herzlichkeit des Empfangs hat mich sehr berührt“, so Seefried. „Die bewegenden Eindrücke und persönlichen Gespräche werden nachwirken. Ich freue mich, dass wir die Partnerschaft mit neuem Leben füllen können.“
Auch Bürgermeister Sönke Hartlef betonte die Bedeutung der Begegnung: „Die Gastfreundschaft in Goldap war förmlich greifbar. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Weltlage ist es wichtig, den europäischen Gedanken auch auf kommunaler Ebene zu leben und zu stärken.“