Oberstleutnant Jörn Plischke sprach bei WV Info über hybride Bedrohungen und bevorstehende Bundeswehr-Übung
Hamburg, 18.02.2025 – Beim heutigen Online-Format WV Info des Wirtschaftsvereins Harburg referierte Oberstleutnant Jörn Plischke, Chef des Stabes des Landeskommandos Hamburg, über die aktuelle Sicherheitslage Deutschlands. Unter dem Titel „Deutschland: Nicht im Krieg – nicht mehr im Frieden“ erläuterte er die anhaltenden hybriden Bedrohungen gegen die Bundesrepublik und stellte den Operationsplan Deutschland vor.
Hybride Bedrohungen und steigende militärische Risiken
Plischke betonte, dass Deutschland zwar offiziell nicht in einem Krieg sei, sich aber zunehmend mit nicht-militärischen Angriffen wie Cyberattacken, Desinformationskampagnen und wirtschaftlichem Druck konfrontiert sehe. Der Operationsplan Deutschland skizziere Maßnahmen zur Sicherung der inneren und äußeren Stabilität und unterstreiche die Rolle der Bundeswehr in der gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge. Besorgt zeigte sich Plischke über die weltpolitische Entwicklung. Angesichts wachsender Spannungen müsse sich die Bundeswehr darauf vorbereiten, spätestens in drei bis fünf Jahren auch gegen militärische Aggressionen verteidigungsfähig zu sein.
Großangelegte Bundeswehr-Übung in Hamburg
Ein zentrales Thema war zudem die geplante Bundeswehr-Übung „Red Storm Bravo“, die im September 2025 in Hamburg stattfinden soll. Dabei wolle man testen, wie sich kilometerlange Marschbänder mit Militärfahrzeugen in der Innenstadt auswirken. Gleichzeitig dient die Übung der Vorbereitung auf umfangreiche Truppenverlegungen an die Ostgrenzen des NATO-Bündnisgebiets. Plischke betonte, dass diese Maßnahmen essenziell seien, um die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte in Krisensituationen sicherzustellen.
Keine Unternehmensberatung durch die Bundeswehr
In der Diskussion stellte Plischke klar, dass die Bundeswehr entgegen anderslautender Pressemeldungen keine Beratung für Unternehmen durchführt. Dennoch sei es essenziell, die Resilienz der Wirtschaft zu stärken. Dies könne unter anderem durch die persönliche Vernetzung von Unternehmen und deren Mitarbeitern mit Mitgliedern des Heimatschutzes, der freiwilligen Feuerwehren oder des Technischen Hilfswerks (THW) geschehen. In diesem Zusammenhang betonte er: „Ehrenamt ist eine entscheidende Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit.“
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Ein Marschband im militärischen Kontext bezieht sich auf eine Kolonne von Militärfahrzeugen, die sich hintereinander auf einer Straße oder einem bestimmten Gebiet fortbewegen. Diese Marschbänder werden oft während militärischen Übungen oder Truppenbewegungen gebildet, um die Logistik, Kommunikation und Koordination der Truppe in Bewegung zu testen und zu optimieren.