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Nachruf: Claus Günther – Mahner gegen das Vergessen ist tot

Hamburg, 16.04.2025 – Claus Günther, geboren am 5. April 1931 in Hamburg-Harburg, ist am 19. März 2025 im Alter von 93 Jahren verstorben. Als engagierter Zeitzeuge und Autor hat er über Jahrzehnte hinweg die Erinnerungskultur in Deutschland mitgeprägt.

Seine Kindheit während der NS-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs war von prägenden Erlebnissen gezeichnet: der Reichspogromnacht 1938, der Mitgliedschaft in der Hitlerjugend, der Vertreibung jüdischer Nachbarn, der Kinderlandverschickung nach Tschechien und den Entbehrungen der Nachkriegszeit. Diese Erfahrungen verarbeitete er in seinem dokumentarischen Roman Heile, heile Hitler – Szenen einer Kindheit, der 2016 erschien und später auch als Hörbuch veröffentlicht wurde.

Beruflich war Günther in der Medien- und Werbebranche tätig, unter anderem beim stern und beim Otto-Versand. Nach dem Eintritt in den Ruhestand widmete er sich verstärkt der literarischen Arbeit, verfasste plattdeutsche Limericks, Satiren und spirituelle Gedichte. Besonders hervorzuheben ist sein Engagement als Zeitzeuge: Seit 1997 besuchte er Schulen, nahm an Diskussionsrunden teil und beteiligte sich an generationenübergreifenden Projekten, in denen er mit jungen Menschen über seine Erlebnisse im Nationalsozialismus sprach.

Für sein ehrenamtliches Wirken wurde Claus Günther mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Preis der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte. Sein unermüdlicher Einsatz gegen das Vergessen und für die Aufklärung über die NS-Zeit bleibt unvergessen. Die Trauerfeier für Claus Günther fand im engsten Familienkreis statt. Sein Vermächtnis lebt in seinen Werken und in der Erinnerung vieler junger Menschen weiter.

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