Linke fordert spezialisierte Anlaufstellen für Long-Covid-Betroffene in Hamburg
Hamburg, 27.12.2024. Fast 59.000 Menschen in Hamburg haben zwischen 2021 und 2024 die Erstdiagnose Long-Covid oder Post-Covid erhalten. Etwa 26.400 Betroffene leiden an ME/CFS, dem Chronischen Erschöpfungssyndrom. Trotz dieser hohen Zahlen fehlt es in der Hansestadt bislang an spezialisierten Anlaufstellen für die Diagnostik und Behandlung. Die Linksfraktion fordert daher die Einrichtung einer interdisziplinären Hochschulambulanz sowie aufsuchende Angebote für Schwerstbetroffene.
Langjährige Strapazen durch Versorgungslücken
Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion, betont die Dringlichkeit: „Da es keinen gesicherten Nachweis für Long-Covid gibt, ist die Diagnostik und Behandlung sehr individuell und schwierig. Fehldiagnosen und falsche Therapien sind leider häufig, was für Betroffene oft langjährige Strapazen bedeutet.“
Hamburg hinke anderen Bundesländern hinterher, so Celik, und verweise auf Empfehlungen des gemeinsamen Bundesausschusses, der Hochschulambulanzen für Schwerstbetroffene und Menschen mit komplexem Versorgungsbedarf vorsieht. Die Linksfraktion fordert den Senat auf, in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eine solche Ambulanz einzurichten, um die Versorgungslücke zu schließen.
Mobilitätseinschränkungen erfordern aufsuchende Angebote
Besonders schwer Betroffene hätten laut Celik zusätzliche Herausforderungen: „Viele von ihnen sind so stark in ihrer Mobilität eingeschränkt, dass sie weder den Weg in die Praxis noch lange Wartezeiten bewältigen können.“ Hier setzt die Linksfraktion auf ein aufsuchendes Angebot, wie es etwa in Thüringen mit dem Projekt „Watch“ realisiert wurde.
Ziel sei es, eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen, die auch den Zugang zu Diagnostik und Therapie für alle Betroffenen verbessert. Die Linksfraktion will ihre Forderungen in der ersten Bürgerschaftssitzung des Jahres 2025 einbringen.
Weitere Informationen über die Forderungen und Projekte wie „Watch“ finden Sie auf der Webseite der Linksfraktion Hamburg. Eine Übersicht über die gesundheitlichen Folgen von Long-Covid bietet die Webseite des Bundesgesundheitsministeriums.