Umwelt

Letzte Generation: Klimaschützer blockieren Amazon-Ausfahrt in Hamburg

Veddel, 29.11.2024. Am heutigen Mittag haben Mitglieder der „Letzten Generation“ die Zufahrt zum Amazon-Auslieferungslager in der Peutestraße auf der Veddel blockiert. Mit der Aktion wollten sie auf die klimaschädlichen Lieferketten des Unternehmens aufmerksam machen, das Waren per Schiff, Flugzeug und Lkw weltweit transportiert.

Zunächst schien der Protest Wirkung zu zeigen: Vor der blockierten Ausfahrt stauten sich zahlreiche Lieferwagen. Doch Amazon reagierte schnell und wich aus – die Fahrzeuge verließen das Gelände kurzerhand über die Tiefgarage.

Protest gegen fossile Geschäftsmodelle und Konsumwahn

Begleitet wurde die Blockade durch ein klares Statement der „Letzten Generation“. Vor der Amazon-Zentrale in Hamburg brachten Aktivisten ein Banner mit der Aufschrift „No Pride on a Dead Planet“ an, um Amazons Botschaften von Vielfalt und Inklusion kritisch zu hinterfragen.

Tabea H., eine der Protestierenden, erklärte in einer Rede: „Amazon zerstört mit seinem fossilen Geschäftsmodell die ökologischen Grundlagen, ohne die es keine gerechte und inklusive Gesellschaft geben kann. Staatliche Subventionen für Diesel und Kerosin senken die Kosten für die Lieferketten künstlich, den Preis zahlen Umwelt, Klima und zukünftige Generationen.“

Laut den Aktivisten verursacht der Transport von Waren während der Black Week in Europa rund 1,2 Millionen Tonnen CO₂ – fast doppelt so viel wie in einer normalen Woche. Dies entspräche der Klimawirkung von etwa 3.500 Hin- und Rückflügen zwischen Paris und New York.

Kritik an Konsum und Greenwashing

Die Protestierenden kritisierten zudem den sogenannten Konsumwahn, der durch den Black Friday angeheizt werde. Margret Schmidt, feministische Aktivistin, äußerte sich deutlich: „Die katastrophalen Auswirkungen eines konsumgetriebenen Systems mit dem Regenbogen schönzufärben, ist verlogen. Vielfalt und Inklusion bleiben leere Versprechen, wenn unser Planet stirbt.“

Während der Aktion solidarisierten sich die Klimaaktivisten auch mit Streiks bei Amazon. Laut Katja Schreiner, Sprecherin der „Letzten Generation“, seien die Ausbeutung von Menschen und die Zerstörung von Klima und Artenvielfalt „zwei Seiten der gleichen Medaille“.

Nachwirkungen und öffentliche Reaktionen

Obwohl die Aktion die Lieferketten des Unternehmens offenbar nicht nachhaltig beeinträchtigen konnte, lenkten die Aktivisten Aufmerksamkeit auf die ökologischen und sozialen Folgen globaler Geschäftsmodelle. Amazon selbst äußerte sich bislang nicht zu dem Vorfall. Der Protest wird jedoch sicher die Debatte über nachhaltige Lieferketten und den Umgang mit dem Klimawandel weiter befeuern.

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