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Umwelt

Alarmierende Trockenheit in Hamburg: Amphibien und Kiebitze in Gefahr

Hamburg, 09.05.2025. Der BUND Hamburg schlägt Alarm: Die anhaltende Trockenperiode in der Hansestadt zeigt bereits gravierende Folgen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Aktuelle Beobachtungen aus den BUND-Naturschutzprojekten belegen unter anderem einen dramatischen Rückgang wandernder Amphibien, gefährdete Kiebitzbruten und erstmals in Hamburg auftretende Fälle des Obstbaumpilzes schwarzer Rindenbrand.

Amphibienwanderung stark unter Druck

An den Volksdorfer Teichwiesen wurden dieses Frühjahr nur 2.780 wandernde Amphibien gezählt, ein deutlicher Rückgang gegenüber 3.649 Tieren im Vorjahr. Besonders betroffen sind die Grasfrösche, deren Zahl um 65 Prozent von 410 auf nur noch 142 Exemplare fiel. „Die Zahlen spiegeln höchstwahrscheinlich den Einfluss der Trockenheit“, erklärt Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg. Besonders Erdkröten halten sich mit 2.607 Tieren vergleichsweise stabil, während Moor- und Grasfrösche sowie Teichmolche und Grünfrösche deutliche Einbußen verzeichnen.

Trotz dieser negativen Trends betont Sommer die Erfolge der Amphibienzäune. An den Volksdorfer Teichwiesen konnten die Aktiven im Vergleich zu 2021 sogar deutlich mehr Tiere schützen, was die Bedeutung dieser Maßnahmen unterstreicht. „Es ist großartig, wie engagiert unsere Ehrenamtlichen hier arbeiten“, lobt Sommer.

Neuer Amphibienzaun im Wilhelmsburger Inselpark

In diesem Jahr wurde erstmals ein Amphibienzaun am Hauland im Wilhelmsburger Inselpark installiert. Unterstützt von Umweltbehörde, Inselpark und rund 100 Freiwilligen konnten dort 1.101 Tiere gerettet werden. Diese Daten liefern eine wertvolle Grundlage für den weiteren Schutz und künftige Vergleichszahlen.

Kiebitze brauchen feuchte Brutflächen

Auch der Kiebitz, ein Watvogel, leidet massiv unter der Trockenheit. Viele Kleinstgewässer im Wilhelmsburger Osten sind ausgetrocknet, was die Brutbedingungen verschlechtert. „Wo normalerweise Schlammpfützen und feuchte Senken zu finden sind, ist der Boden jetzt sehr hart“, so Sommer. Der Kiebitz steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten und ist auf feuchte Wiesen und schlammige Böden angewiesen, um seine Küken erfolgreich aufzuziehen. Die aktuelle Trockenheit bedroht damit auch die intensiven Bemühungen, die Kiebitz-Population in Hamburg gemeinsam mit Landwirten zu erhalten.

Weitere Informationen zu Projekten und aktuellen Beobachtungen gibt es online unter bund-hamburg.de.

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Ein Kommentar

  1. Was wir sehen, ist genau das, wovor die Klimawissenschaft seit Jahrzehnten warnt. Die Veränderung der Strömungs- und Niederschlagsmuster. Die gemäßigten Zonen verlieren ihren gemäßigten Charakter.
    Umso bedauerlicher, dass die neue Bundesregierung die Energiewende nochmal „neu überdenken“ will. Mal sehen was die Leute sagen, wenn die ersten kontinentalen Ernteausfälle eintreten. Vielleicht unterhalten wir uns noch mal neu, wenn wir mit Lebensmittelkarten in der Hand in der Schlange vor der Essensausgabe stehen.

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