Älter als die Pyramiden: Steingräber im Dohrenwald bald wieder zugänglich

Stade, 05.03.2025 – Im Landschaftsschutzgebiet „Im Dohrn“ bei Grundoldendorf im Landkreis Stade stehen beeindruckende Großsteingräber, die mit einem Alter von 5500 Jahren älter sind als die Pyramiden von Gizeh oder Stonehenge. Seit 2017 ist das Betreten des geheimnisvollen Waldes untersagt – doch schon bald soll sich das ändern.
Schutzmaßnahmen für Natur und Kulturdenkmal
Grund für das Betretungsverbot sind bis zu 250 Jahre alte Buchen, die ihre Standfestigkeit verloren haben. Herabstürzende Äste und umgestürzte Bäume gefährden nicht nur Besucher, sondern auch die historischen Steingräber. „Daher müssen auf und neben den Großsteingräbern 25 Bäume gefällt oder eingekürzt werden“, erklärt der Stader Kreisarchäologe Daniel Nösler. Zudem wird das dichte Unterholz entfernt, um die Grabanlagen freizulegen.
Die vier Großsteingräber zählen zu den am besten erhaltenen ihrer Art in Niedersachsen. Um sie vor Zerstörung zu bewahren, wurde die Fläche bereits um 1900 durch den Provinzialverband Hannover gekauft. Zwei Drittel der Kosten übernahm damals der Stader Geschichts- und Heimatverein. Seit 1939 steht das Waldgebiet unter Landschaftsschutz.
Einzigartiger Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten
Neben seiner archäologischen Bedeutung ist der Dohrenwald ein wertvolles Biotop. Hier finden sich seltene Pflanzen wie der Scheidige Gelbstern sowie verschiedene Fledermausarten und Waldvögel. Bis 2016 prägte der hallenartige Charakter des Buchenbestandes die Atmosphäre des Waldes. In den vergangenen Jahren führte das natürliche Baumsterben jedoch zu zunehmender Verwilderung.
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Wiedereröffnung noch in diesem Jahr geplant
„Wir haben als Landkreis alle beteiligten Ämter und Behörden zusammengeführt, um den verschiedenen Ansprüchen des Landschafts-, Natur- und Denkmalschutzes gerecht zu werden“, betont Landrat Kai Seefried. Die geplanten Maßnahmen zur Öffnung und Sicherung des Areals sollen im Laufe des Jahres umgesetzt werden. Langfristig wird zudem ein Konzept zur dauerhaften Erhaltung der Großsteingräber erarbeitet – möglicherweise mit Unterstützung weiterer Stiftungen.