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Geschichte

Erinnerung an die Familie Berendsohn: Ein verdrängtes Kapitel aus Altenwerder

Hamburg, 10.05.2025. Die Geschichte der jüdischen Familie Berendsohn und ihrer Köhlbrandwerft in Altenwerder ist ein erschütterndes Beispiel für Entrechtung und Enteignung unter dem NS-Regime – und gleichzeitig ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Hamburger Wirtschaftsgeschichte. Eine Gedenkveranstaltung am Sonntag, dem 18. Mai 2025, will diesem Schicksal neue Aufmerksamkeit schenken.

Erfolgreiche Werft in Altenwerder von den Nazis zerschlagen

1921 gründeten Paul Theodor Berendsohn, ein jüdischer Schiffbauer aus Hamburg, und seine Frau Mabel Violet Berendsohn, geborene Rehr, die Köhlbrandwerft auf dem Korbmachersand in Altenwerder. Das Paar hatte ein Zuhause für sich und seine Kinder geschaffen und die Werft zu einem florierenden Unternehmen entwickelt. Mabel, in Kapstadt geboren, war über ihre Familie eng mit Moorburg verbunden. Trotz wachsender Repressionen ab 1933 hielt sich das Unternehmen zunächst aufrecht. Doch ab 1938 leitete das NS-Regime die vollständige Enteignung des Vermögens der Familie ein. 1939 gelang den Berendsohns mit viel Glück die Flucht nach Amerika, zunächst nach Honduras, später in die USA. Ihr Versuch, nach dem Krieg Wiedergutmachung zu erlangen, scheiterte an bürokratischen und politischen Hürden.

Gedenken mit Lesung, Vortrag und Zeitzeugengespräch

Die Veranstaltung „Erinnerung an Familie Berendsohn“ ist Teil des Projekts „DENK MAL AM ORT“ der Hamburger Behörde für Kultur und Medien in Kooperation mit dem Verein Moorburger Art e.V.. Der Historiker Herbert Diercks und Hanno Billerbeck von der Kirchlichen Gedenkstättenarbeit rekonstruieren die Geschichte der Familie und beleuchten die Mechanismen der Verfolgung und Enteignung. Geplant sind ein Vortrag, eine Lesung sowie ein Gespräch mit Angehörigen der Familie. Mehrere Nachkommen aus Deutschland, England und den USA haben ihre Teilnahme bereits zugesagt.

Die Veranstaltung beginnt am Sonntag, dem 18. Mai 2025 um 15 Uhr im Moorburger Elbdeich 263, 21029 Hamburg. Der Eintritt ist frei. Besucherinnen und Besucher können mit der HVV-Buslinie 157 bis zur Haltestelle „Moorburger Elbdeich 273“ anreisen, alternativ bis zur „Moorburger Kreuzung“ mit einem anschließenden Fußweg. Auch eine gemeinsame Anreise mit dem Fahrrad ist möglich – Treffpunkt ist um 14 Uhr am Fähranleger Finkenwerder.

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