
Hamburg-Moorburg, 30.04.2025. Im zweiten Anlauf ist am Mittwochabend das Kesselhaus des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg erfolgreich gesprengt worden. Gegen 18:50 Uhr kündigte eine sogenannte Vergrämungssprengung das bevorstehende Ereignis an. Nur eine Minute später, um 18:51 Uhr, fiel das massive Gebäude nach einem lauten Knall und einer kurzen Explosion kontrolliert in sich zusammen.
Reibungsloser Ablauf nach missglücktem ersten Versuch
Der Rückbau des Kraftwerks schreitet damit weiter voran. Beim ersten Versuch vor wenigen Wochen war die Hauptladung nicht gezündet worden. Die nun erfolgte Sprengung konnte dank umfangreicher Vorbereitungsarbeiten mit nur etwa zehn Kilogramm Sprengstoff durchgeführt werden. Die geringe Menge verdeutlicht die Präzision der vorbereitenden Maßnahmen und den professionellen Ablauf der Operation.
Sicherheitszone beschränkt – nur wenige Sperrungen notwendig
Größere Absperrungen wie beim ersten Versuch blieben diesmal aus. Aus Sicherheitsgründen wurden lediglich die Moorburger Schanze und ein kurzer Abschnitt des Deichs am Kattwykdamm gesperrt. Die Bevölkerung zeigte sich erleichtert über den planmäßigen Verlauf der Sprengung. Mit dem erfolgreichen Fall des Kesselhauses geht der Rückbau des Kraftwerksgeländes in die nächste Phase.
Nun endlich ist die Beton gewordene christdemokratische Ignoranz des Klimawandels Geschichte. Nebenbei stand das Kohlekraftwerk auch für die maximale politische Fiesigkeit. Als schon längst klar war, dass Ole von Beust die nächste Senatswahl verlieren würde, hat er noch schnell alle Verträge festgeklopft, so dass die grüne Umweltsenatorin Anja Hajduk den Bau genehmigen musste, wollte sie nicht ein Gerichtsverfahren riskieren, das sie verloren hätte.
Moorburg war doppelt so groß wie nötig, und hätten die Grünen nicht die geplante Fernwärmenutzung unterbunden, hätte es auf Jahrzehnte die Kohleverbrennung zementiert. Darum lief das Riesending durchgehend defizitär. Bevor jetzt jemand meint, dass Fernwärme umsonst abfällt: Nein, das tut sie nicht. Wer mehr Wärmeenergie haben will, muss auch mehr Kohle unter den Kessel werfen.
Ole von Beust wollte mit dieser Fehlentscheidung den klimapolitischen Tiefschlaf der CDU (und auch der SPD und FDP) fortschreiben, obwohl der wissenschaftliche Erkenntnisstand längst gegen fossile Energie sprach. Ich habe aber nie gehört, dass ein Vertreter der Altparteien diesen fatalen Irrtum eingestanden hätte.