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Geschichte

Verborgene Geschichte entdeckt: Bronzezeitliche Urnen bei Moisburg freigelegt

Moisburg, 07.04.2025 – Entlang der unscheinbaren Kreisstraße 17 zwischen Moisburg und Immenbeck wurde kürzlich ein bedeutendes archäologisches Kapitel aufgeschlagen. Im Zuge einer geplanten Baumaßnahme für ein neues Entwässerungssystem entdeckte das Archäologische Museum Hamburg unter Leitung des Kreisarchäologen zahlreiche Urnengräber aus der jüngeren Bronzezeit.

Seltene Grabfunde trotz intensiver Bodennutzung

Die archäologische Untersuchung im Bereich des geplanten Entwässerungsgrabens förderte fast 30 Gräber zutage, die auf eine Nutzung des Areals zwischen 1.200 und 600 v. Chr. schließen lassen. Die Urnen lagen, wie in dieser Epoche üblich, in einer Feldsteinpackung, oft mit einem Deckstein bedeckt. Bemerkenswert war dabei der gute Erhaltungszustand der Funde – eine Seltenheit auf landwirtschaftlich stark beanspruchtem Boden. Anders als bei früheren Ausgrabungen in der Region konnten diesmal mehrere vollständige Urnen geborgen werden. Das Team des Archäologischen Museums wurde dabei tatkräftig durch ehrenamtliche Helfer unterstützt.

Wissenschaftliche Auswertung folgt

Inhaltlich boten die Urnen nur wenige Beigaben. Abgesehen von den verbrannten Knochenresten der Verstorbenen, dem sogenannten Leichenbrand, fanden sich kaum weitere Grabbeigaben. Dennoch liefern die Funde wertvolle Hinweise für die Forschung. Mittels naturwissenschaftlicher Analysen soll zukünftig das Alter und Geschlecht der bestatteten Personen bestimmt werden. Dies hängt jedoch von der Einwerbung entsprechender Forschungsmittel ab. Die Ausgrabung unterstreicht erneut die Bedeutung der Region als prähistorisches Siedlungs- und Bestattungsgebiet und fügt sich in eine Fundgeschichte ein, die bereits in den 1930er-Jahren begann.

Entwässerung und Umweltschutz an der K17

Die Ausgrabungen waren Teil vorbereitender Maßnahmen für eine bauliche Veränderung der Kreisstraße. Seit Ende März wird dort ein tieferer Straßengraben gebaut, um die Entwässerung zu verbessern. Künftig wird das Regenwasser über ein neu angelegtes Versickerungsbecken in den Untergrund geleitet. Ein vorgeschaltetes Absetzbecken mit Tauchwand wird dabei Rückstände wie Öl und Schmutz herausfiltern. Zum ökologischen Ausgleich werden 35 Winterlinden gepflanzt, um die im Rahmen der Baumaßnahme gefällten Bäume zu ersetzen. Die Bauarbeiten sollen innerhalb von vier Monaten abgeschlossen sein, die archäologischen Untersuchungen sind bereits beendet.

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