Wohngeld-Krise in Harburg: Wartezeit liegt bei über fünf Monaten
Harburg, 27.06.2025. Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft schlägt Alarm: Im Bezirk Harburg müssen Antragsteller auf Wohngeld im Schnitt über 20 Wochen warten. Eine aktuelle Kleine Anfrage (Drucksache 23-00595) deckt erhebliche Defizite bei der Bearbeitung von Wohngeldanträgen auf und kritisiert die Reaktion des Senats als unzureichend.
Bearbeitungsstau durch Personalmangel
Mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 20,8 Wochen liegt Harburg deutlich über dem Hamburger Schnitt von 18,6 Wochen. Die Ursache für die Verzögerungen sei laut Linksfraktion personeller Natur: Es fehlen 0,59 Sachbearbeiter und 0,78 Fachassistenzen in der zuständigen Behörde. Hinzu kommt eine hohe Fehlerquote bei Bescheiden – von 108 Widersprüchen waren 57 erfolgreich, was zusätzliche Ressourcen bindet.
Simon Dhemija, wohnungspolitischer Sprecher der Linksfraktion, bezeichnet die Situation als „Armutszeugnis“ und fordert eine sofortige Aufstockung des Personals sowie echte Prozessoptimierung. Kritik übt er an der Reaktion des Senats, der von digitalen Lösungen wie Chatbots und Apps spricht, während Betroffene monatelang auf dringend benötigte Hilfe warten.