Harburger Gespräche: Experten diskutieren über Macht, Medien und Manipulation in Zeiten von KI und Desinformation
Hamburg – Unter dem Titel „Macht. Medien. Manipulation.“ widmen sich die Harburger Gespräche am Dienstag, 18. November 2025, um 19:00 Uhr einem hochaktuellen Thema: der Rolle der Medien in einer Zeit wachsender Desinformation und gesellschaftlicher Spaltung. Die Veranstaltung findet in der Hotelbar des PHNX Aparthotel (21079 Hamburg-Harburg) statt.
Wenn Wahrheit zur Ware wird – Medien unter Druck
Fake News, Social Media und Künstliche Intelligenz verändern die öffentliche Meinungsbildung in rasantem Tempo. Wie gefährdet ist die Demokratie, wenn Information zur Waffe wird? Diese und weitere Fragen diskutieren Dr. Carsten Brosda (Hamburger Kultursenator), Annika Sepeur (NDR, Landespolitik), Prof. Dr. Frederike Masemann (HAW Hamburg) und Robert Pausch (ZEIT, Politikredakteur). Moderiert wird der Abend von Holger Lange, Staatsrat a. D.
Offener Dialog über Vertrauen und Verantwortung
Im Fokus steht die Verantwortung von Journalismus, Politik und Wissenschaft für eine informierte Öffentlichkeit. Ziel ist ein offener Austausch darüber, wie Medien Vertrauen stärken und Polarisierung entgegenwirken können. Eine Anmeldung ist erforderlich unter harburger-gespraeche@spd-hamburg.de.




Hi Matt,
da muss man weiter differenzieren. Natürlich müssen Menschen miteinander kommunizieren, aber das können sie auf verschiedenen Ebenen und mit verschiedener Absicht tun. Kommunikation ist der Oberbegriff für alle Arten von Austausch zwischen Menschen.
Die reine Weitergabe von Informationen ist das eine. Zum Beispiel einem Kind das Lesen beibringen oder eine wahrheitsgemäße Steuererklärung erstellen. Das ist reine Wissensvermittlung und ehrliche Kommunikation.
Daraus ergibt sich gleich das Gegenteil von ehrlicher Kommunikation: Die Desinformation. Das ist eine bewusste Falschinformation oder eine Aussage, die aus dem ursprünglichen Zusammenhang gerissen und somit sinnentstellt in einem anderen Kontext verwendet wird. Das geschieht in einer bestimmten Absicht, nämlich der, das Denken und ggf. auch Handeln anderer zu beeinflussen- und das nennt man Manipulation. Falschinformationen werden nicht unbeabsichtigt verbreitet, dahinter steckt immer eine Zielvorstellung. Manipulation kann auf allen gesellschaftlichen Ebenen ablaufen, von der Paarbeziehung bis zur Volksverhetzung.
Im politischen Bereich heißt die Manipulation dann Populismus, oder, wenn es ganz schlimm kommt, Demagogie. Dabei sind die Grenzen zwischen beiden wohl fließend, und für meinen Geschmack manch rote Linie längst überschritten. Das geht von CDU bis AfD, dass es einen teils schüttelt.
Nun kommt noch die KI dazu, die beim gegenwärtigen Nutzerverhalten und durch ihre enorme Reichweite richtige Schäden anrichten kann. Neutral ist die KI nämlich nicht, sie interpretiert bloß Wahrscheinlichkeiten. Den Wahrheitsgehalt kann sie nicht überprüfen, und ihre Fakten hängen von den Trainingsdaten ab. Das kann richtig nach hinten losgehen.
Ich möchte jedenfalls nicht, dass jemand mich hintenrum mit dem Weltbild des Elon Musk beschmust. Ist doch widerlich. Aber das kommt dabei raus.
Was ist Manipulation genau? Läßt sich das überhaupt vermeiden? Menschen sind soziale Lebenwesen, die miteinander kummunizieren müssen. Dadurch entsteht automatisch eine Wechselwirkung. Wer herrschen will, der muss andere dazu bringen, ihm oder ihr zu folgen. Eine Herde, Rotte oder ein Rudel ohne Leittiere funktioniert leider nicht und wenn alle Leittiere sein wollen, gibt es gar kein Leittier.