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Stade

Sensation in Kutenholz: Über 3000 Jahre alte Bronzedolche entdeckt

Kutenholz, 27.03.2025 – Ein bedeutender archäologischer Fund sorgt im Landkreis Stade für Aufsehen: Zwei über 3000 Jahre alte Bronzedolche wurden in einem Acker bei Kutenholz entdeckt. Die Klingen stammen aus der frühen Bronzezeit und zählen zu den ältesten Funden ihrer Art in Niedersachsen. Die Entdeckung gelang in enger Zusammenarbeit zwischen dem ehrenamtlichen Sondengänger Frank Hoferichter und dem Stader Kreisarchäologen Daniel Nösler.

Sensation in Kutenholz: Über 3000 Jahre alte Bronzedolche entdeckt
Sondengänger Frank Hoferichter (rechts) und
Archäologie-Professor Tobias Mörtz zeigen eine der
über 3000 Jahre alten Bronzeklingen aus dem Acker
bei Kutenholz. Foto: Landkreis Stade/Christian
Schmidt

Kultobjekte statt Kriegswaffen

Die Dolche wurden in nur 30 Zentimetern Tiefe in einem abgeernteten Maisacker geborgen. Eine der Klingen steckte senkrecht im Erdreich, die andere lag leicht geneigt – Hinweise darauf, dass sie absichtlich in dieser Position deponiert wurden. „Dass diese Stücke trotz jahrelanger landwirtschaftlicher Nutzung unbeschädigt geblieben sind, ist ein absoluter Glücksfall“, erklärt Kreisarchäologe Nösler.

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Die Dolche bestehen aus Bronze – einer Legierung aus Kupfer und Zinn – und dürften etwa 1500 Jahre vor Christus gefertigt worden sein. Professor Tobias Mörtz von der Universität Hamburg, Spezialist für bronzezeitliche Waffendeponierungen, geht davon aus, dass die Funde nicht als Waffen dienten, sondern kultische Bedeutung hatten. Auch das Fehlen jeglicher Bestattungsspuren spricht gegen eine Nutzung als Grabbeigabe.

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Forschung und Technik ermöglichen präzise Lokalisierung

Seit der ersten Entdeckung von Fragmenten im Jahr 2017 wurde das Gebiet mit geomagnetischer Messtechnik des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie Hamburg systematisch untersucht. Diese Technik erlaubt es, archäologische Strukturen unter der Erde ohne Grabung sichtbar zu machen. Die nun durchgeführte Forschungsgrabung bestätigte die Anomalien und brachte die vollständigen Klingen ans Licht.

Laut Professor Mörtz handelt es sich bei der Fundstelle um die höchste Erhebung in der Region – ein Umstand, der in der religiösen Praxis der Bronzezeit durchaus Bedeutung gehabt haben könnte. Die Dolche stammen vermutlich aus dem östlichen Mitteleuropa und sind zeitlich vergleichbar mit der bekannten Himmelsscheibe von Nebra.

Die Funde werden derzeit wissenschaftlich dokumentiert und analysiert. Sie geben wertvolle Einblicke in bronzezeitliche Glaubensvorstellungen und erweitern das Verständnis über kultische Praktiken dieser Epoche.

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