Polizeieinsätze in Harburg: Sechs Lokale kontrolliert – Ermittlungsgruppe mit erweitertem Auftrag
Hamburg-Harburg. Seit rund drei Jahren geht die Polizei gemeinsam mit Bezirksamt, Finanzamt und Glücksspielaufsicht gegen illegale Strukturen im Stadtteil vor. Die dabei eingesetzte Ermittlungsgruppe, bislang unter dem Namen „Arbeitsrate illegales Glücksspiel“ bekannt, firmiert inzwischen unter der Bezeichnung „Arbeitsrate Phoenix-Viertel/illegales Glücksspiel“. Damit deutet sich an, dass künftig auch weitere Problemlagen wie Drogenhandel oder unerlaubte Wohnraumnutzung im Phoenix-Viertel stärker in den Fokus geraten.
Schwerpunktkontrollen in der Innenstadt
Bei einem groß angelegten Einsatz am Dienstagabend standen allerdings andere Bereiche im Mittelpunkt. Zwischen 17 und 22 Uhr durchsuchten Einsatzkräfte vier Gaststätten und zwei Kulturvereine in der Nöldekestraße, Winsener Straße, Wilstorfer Straße und Am Wall. Kontrolliert wurden vor allem gewerberechtliche und baurechtliche Vorschriften.
Hinweise auf illegales Glücksspiel ergaben sich diesmal nicht. Das Finanzamt konnte jedoch in einem Lokal in der Winsener Straße Steuerschulden im niedrigen fünfstelligen Bereich eintreiben. Ein Kulturverein musste schließen, da er faktisch wie eine Gaststätte betrieben wurde.
Vorläufige Festnahme und Schließungen
In einem Café an der Wilstorfer Straße zog das Finanzamt ebenfalls Steuerschulden ein, zudem wurde ein Mann mit Drogen erwischt und vorläufig festgenommen. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde er wieder entlassen. Eine Cocktailbar im selben Gebäude verweigerte zunächst den Zutritt, nach polizeilichem Nachdruck wurde die Tür geöffnet. Da sich keine verantwortliche Person auswies, musste auch diese Bar vorübergehend schließen.
In der Straße Am Wall, nur wenige Meter vom Polizeirevier entfernt, wurden zwei weitere Gaststätten überprüft. Eine davon wurde sofort dichtgemacht – sie verfügte über keinerlei Betriebserlaubnis.