Polizei warnt erneut vor falschen Beamten und bittet um Mithilfe
Seevetal. Die Masche ist seit Jahren die gleiche: Ältere Mitbürger, häufig alleinstehend, werden durch Betrüger angerufen. Dabei wird ihnen vorgegaukelt, die Polizei sei am Telefon. Häufig wird der Eindruck dadurch verstärkt, dass bei den Angerufenen die Nummer „110“ im Display erscheint. Im Gespräch wird den Angerufenen vermittelt, dass man gegen Einbrecher ermittle und dabei einen Zettel mit Namen und Anschrift des Betroffenen gefunden habe. Rhetorisch geschickt fragen die Betrüger ihre Opfer nach Barvermögen und Wertgegenständen aus, um anschließend eine sichere Verwahrung bei der Polizei in die Wege zu leiten. Eine Übergabe an einen „Polizisten“ wird vereinbart. Häufig werden die Opfer bis zum Schluss durch ständige Anrufe und erneute Nachfragen derart abgelenkt, dass sie gar nicht dazu kommen, mit anderen Personen darüber zu sprechen. Erst nach der Übergabe beschleicht manche Opfer ein mulmiges Gefühl und sie nehmen Kontakt zu Angehörigen oder der richtigen Polizei auf…
Leider waren Betrüger am Wochenende wieder einmal erfolgreich. Eine 77-jährige Frau wurde am Sonntag, gegen 18.10 Uhr in der beschrieben Weise kontaktiert. Sie suchte ihren Schmuck im Gesamtwert von rund 8.000 Euro zusammen und übergab ihn gegen 22 Uhr den vermeintlichen Beamten. Bis zur Übergabe wurde die Frau neunmal angerufen und immer wieder mit Nachfragen abgelenkt. Die Anrufer gaben sich dabei als die Polizeibeamten „Petersen“ und „Reich“ aus.
Tipps der Polizei:
- Die Polizei wird niemals Geld oder Wertsachen in Verwahrung nehmen und sie auch nicht telefonisch danach ausfragen.
- Die Polizei ruft nicht mit der Nummer „110“ an. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
- Rufen Sie im Zweifelsfall die örtliche Dienststelle oder die Notrufnummer „110“ an, um sich den Einsatz bestätigen zu lassen.
- Wählen sie aber die Nummer selbst und nutzen nicht die Rückruffunktion. Dadurch könnten sie erneut bei den Betrügern landen.
- Sprechen Sie mit älteren Angehörigen über dieses Phänomen.