Nadelöhr Elbbrücken: SPD und GRÜNE wollen klares Konzept für Notfälle
Hamburg. Im Zuge eines LKW-Brandes unter der Station Elbbrücken im Sommer 2022 wurden erhebliche Störungen auf der am stärksten frequentierten S-Bahn-Linie in Hamburg verzeichnet. Täglich nutzen rund 130.000 Fahrgäste diese Verbindung, um von Harburg in die Innenstadt zu gelangen. Der Vorfall verdeutlichte die Anfälligkeit dieser bedeutenden Strecke zwischen Harburg und der City und führte zu Verkehrsbehinderungen sowohl auf der Schiene als auch auf den parallelen Straßen. Die Implementierung von Ersatzmaßnahmen verlief jedoch schleppend, was zu einer drastischen Verdopplung der Fahrzeit zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und Harburg führte.
Um künftig ein erneutes Auftreten solcher Umstände, die den Nord-Süd-Verkehr erheblich beeinträchtigten, zu vermeiden, haben die Regierungsfraktionen der Sozialdemokratischen Partei (SPD) und der Grünen in Hamburg einen gemeinsamen Antrag zur Steigerung der Zuverlässigkeit der Harburger S-Bahn vorgelegt. Matthias Czech, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und Verkehrspolitiker, erläuterte den Antrag wie folgt: „Im Falle von Störungen auf einer derart zentralen und sensiblen Verbindung, die als Engpass fungiert, bedarf es einer prompten und effizienten Reaktion seitens Hamburgs. Unser Antrag zielt darauf ab, diesen Anspruch zu gewährleisten. Wir streben die Modernisierung der Strecke an und deren zukunftssichere Ausrichtung. Zu diesem Zweck soll ein Störfallkonzept für die Elbbrücken entwickelt werden, um die zuverlässige Beförderung von Fahrgästen im öffentlichen Personennahverkehr von A nach B zu gewährleisten. Eine vorausschauende Planung potenzieller Kapazitätsverlagerungen innerhalb des Hamburger Busnetzes zugunsten eines Schienenersatzverkehrs wird angestrebt, um jederzeit eine kurzfristige Bereitstellung von Bussen zu ermöglichen. Konkrete Routen für den Ersatzbusverkehr zwischen den S-Bahn-Haltestellen sollen im Voraus erarbeitet werden. Des Weiteren wird angestrebt, die Kommunikation zwischen der HOCHBAHN und den Baustellenkoordinatoren zu verbessern, damit diese Routen bei der Planung von Baumaßnahmen angemessen berücksichtigt werden und die HOCHBAHN regelmäßig über Baustellen auf den Ersatzbusstrecken informiert ist. Besonderes Augenmerk soll dabei auf Strecken wie der B 75, A 255 oder A 1 liegen.“
Diese Maßnahmen sollen als Leitfaden für den Umgang mit Störungen auf anderen schienengebundenen ÖPNV-Strecken dienen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, während größerer Störungen stets auf ein vorab geplantes Störungskonzept zurückgreifen und eine effektive und zeitnahe Kommunikation mit den Fahrgästen sicherstellen zu können. Nichtsdestotrotz liegt der Hauptfokus auf der Prävention von Störungen und der weiteren Steigerung der Zuverlässigkeit der S-Bahn-Verbindung. Hierzu wird eine beschleunigte Infrastrukturausbau entlang der Strecke und die Digitalisierung der Signal- und Stellwerkstechnik angestrebt. Dies wird auch dazu beitragen, die Länge der erforderlichen Ersatzbusstrecken bei Störungen zu minimieren.
Matthias Czech schließt seine Ausführungen mit den Worten: „Auf diese Weise tragen wir langfristig zur Sicherheit und Zuverlässigkeit des Schnellbahnnetzes für alle Hamburger Bürgerinnen und Bürger bei. Im Falle größerer Störungen wird stets klar sein, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen und wer für die Organisation, Umsetzung und Kommunikation verantwortlich ist. Ich bin überzeugt, dass diese Maßnahmen uns künftig deutlich besser auf mögliche größere Störungen vorbereiten werden.“




