
Hamburg-Harburg, 27.05.2025 – Nach wiederholten gewalttätigen Auseinandersetzungen im Harburger Phoenix-Viertel hat die Polizei ihre Präsenz im Quartier spürbar erhöht. Seit mehreren Wochen patrouillieren verstärkt Einsatzkräfte durch die Straßen des von einer migrantischen und arbeiterschaftlich geprägten Bevölkerung bewohnten Stadtteils. Laut Polizei dienen die Maßnahmen der Kriminalitätsbekämpfung und Gewaltprävention, insbesondere nach Vorfällen mit rivalisierenden Gruppen.
Eskalation der Lage sorgt für Spannungen im Viertel
Im Zuge dieser Maßnahmen wurden vermehrt verdachtsunabhängige Personenkontrollen durchgeführt – insbesondere junge Männer sind davon betroffen. Kritiker werfen der Polizei ein systematisch rassistisches Vorgehen und Einschüchterungstaktiken vor. Das ursprünglich lebendige Treiben auf den Straßen und Plätzen des Viertels hat laut Anwohnern deutlich abgenommen.
Diese Entwicklung hat nun auch politischen Protest provoziert. Am Wochenende tauchten im Viertel Plakate mit polizeikritischen Parolen auf. Zudem wurde ein Transparent mit der Aufschrift „Bullenschweine raus aus dem Viertel“ gut sichtbar angebracht. In einem anonym verbreiteten Schreiben, das mutmaßlich aus dem Umfeld linksautonomer Gruppen stammt, wird der Polizei vorgeworfen, das Viertel in einen „Belagerungszustand“ versetzt zu haben.
Die Verfasser des Textes sprechen von einer bewussten Repressionsstrategie, die vor allem der Besänftigung des bürgerlichen Sicherheitsbedürfnisses dienen soll. Gleichzeitig werfen sie dem Staat vor, soziale Probleme mit Polizeigewalt statt mit sozialpolitischen Maßnahmen lösen zu wollen. Der Aufruf endet mit der Forderung nach selbstverwalteten Vierteln und einer generellen Ablehnung staatlicher Strukturen.
Stadt und Polizei verurteilen Gewalt und Hetze
Stadt und Polizei verurteilen die anonymen Aktionen und betonen die Notwendigkeit eines entschlossenen Vorgehens gegen kriminelle Strukturen. Man wolle jedoch den Dialog mit Anwohnern suchen, um den sozialen Frieden im Viertel zu sichern und weitere Eskalationen zu vermeiden. In den kommenden Wochen sollen begleitende soziale Projekte und Präventionsmaßnahmen verstärkt werden, um Vertrauen in der Bevölkerung zurückzugewinnen.
Hier haben wir das bekannte Henne-Ei Problem: Die Rechten sagen, die Migranten sind die Mutter aller Probleme. Diese „verdachtsunabhängigen Kontrollen“ sind natürlich nicht verdachtsunabhängig, Im Grunde sind sie rassistisch.Eine wenig hilfreiche Strategie.
Die unter Generalverdacht gestellten Bevölkerungsgruppen reagiern darauf mit Abwehr und Abschottung.
Von der Bekämpfung der Fluchtursachen redet niemand mehr, denn da wäre man auch schnell beim „Klima-Thema“. Die einen lösen es durch Verleugnung, die anderen schieben es auf die lange Bank und hoffen auf die Technik. Aber selbst etwas an seinem Lebensstil ändern. Alles andere, nur das nicht!