Lilo Wanders wirbt für Mehrweg: Landkreis Stade startet neue Nachhaltigkeitskampagne
Stade, 10.06.2025. Die Abfallberatung des Landkreises Stade setzt ein sichtbares Zeichen gegen Verpackungsmüll – und bekommt dabei prominente Unterstützung: Mit einer aufmerksamkeitsstarken Plakatkampagne, bei der Entertainerin Lilo Wanders Gesicht zeigt, ruft der Landkreis zum konsequenten Einsatz von Mehrwegverpackungen auf. Ziel der Aktion ist es, das Bewusstsein für nachhaltige Alternativen zu stärken und Verbraucherinnen und Verbraucher zu motivieren, ihr Recht auf Mehrweg aktiv einzufordern.
Appell an Bürger und Betriebe: „Mehrweg statt Müll“
Bereits seit 2023 gilt bundesweit die sogenannte Mehrwegangebotspflicht: Gastronomiebetriebe, die Speisen und Getränke in Einwegkunststoffverpackungen anbieten, müssen auch Mehrwegverpackungen bereithalten. Davon ausgenommen sind lediglich Kleinbetriebe mit maximal fünf Beschäftigten und unter 80 Quadratmetern Fläche – diese dürfen mitgebrachte Behälter der Kunden befüllen. Doch auch zweieinhalb Jahre nach Einführung zeigt sich: Noch immer halten sich viele Betriebe nicht an diese Vorgabe. Die Abfallberatung ruft daher nicht nur Unternehmen, sondern auch Verbraucherinnen und Verbraucher auf, regelmäßig nach Mehrwegalternativen zu fragen.
Plakate, Infomaterial und klare Rechte
Ein zentrales Anliegen der Kampagne ist es, die geltenden Regeln bekannt zu machen und die Umsetzung vor Ort zu verbessern. Gastronomiebetriebe sind verpflichtet, ihr Mehrwegangebot gut sichtbar per Hinweisschild kenntlich zu machen. Diese Infotafeln stellt der Landkreis Stade kostenlos zur Verfügung. Lilo Wanders bringt es auf den Punkt: „Wenn to go, dann bitte mit Mehrweg. Alles andere ist von gestern.“ Mit dieser Botschaft wirbt die bekannte Travestiekünstlerin, die enge Verbindungen zur Region hat, für eine einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme zum Umweltschutz.
Verpackungsmüll bleibt ein massives Umweltproblem
Die Dringlichkeit des Themas unterstreichen aktuelle Zahlen: In Deutschland entstehen jährlich über 18 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle – darunter täglich rund 770 Tonnen allein durch To-Go-Verpackungen. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz sieht daher in der Abfallvermeidung die oberste Priorität. Weitere gesetzliche Schritte zur Reduktion sind bereits in Kraft: Seit 2022 gilt die Pfandpflicht für alle Einwegkunststoffflaschen und Getränkedosen, seit 2023 die Mehrwegpflicht. Ab 2025 müssen PET-Flaschen zu mindestens 25 Prozent aus Recyclingmaterial bestehen, ab 2030 zu mindestens 30 Prozent. Bereits 2021 wurden To-Go-Verpackungen aus Styropor und Kunststoff-Einwegbesteck verboten.
Mit der aktuellen Plakataktion setzt der Landkreis Stade ein klares Zeichen für Ressourcenschonung und Umweltschutz – und gibt Bürgerinnen und Bürgern wie auch Betrieben einfache Mittel an die Hand, aktiv mitzuwirken.