Landkreis Stade prüft Brücken auf Herz und Nieren – Sanierung in Schwinge geplant

Landkreis Stade, 17.05.2025 – Im Rahmen der turnusmäßigen Bauwerksprüfungen hat der Landkreis Stade in diesem Jahr insgesamt 55 Brücken und andere Ingenieurbauwerke auf ihre Sicherheit, Standfestigkeit und Dauerhaftigkeit hin untersuchen lassen. Mithilfe eines Spezialfahrzeugs mit beweglicher Arbeitsbühne wurde in dieser Woche unter anderem die Lühebrücke im Zuge der Kreisstraße 39 über das Elb-Sperrwerk kontrolliert. Die Brücke bleibt befahrbar – Einschränkungen könnten aber im Rahmen anstehender Sanierungen folgen.
Gründliche Inspektion nach bundeseinheitlichen Vorgaben
Wie Bauingenieurin Katharina Brumme erläutert, müssen alle sechs Jahre sogenannte Ingenieurbauwerke – darunter auch Brücken mit einer lichten Weite von mindestens zwei Metern – im Rahmen einer Hauptprüfung untersucht werden. Diese Prüfungen erfolgen nach bundeseinheitlicher Norm und werden von zertifizierten externen Bauwerksprüfern durchgeführt. Dabei kommt nicht nur moderne Technik, sondern auch bewährte Handarbeit zum Einsatz: Die Experten klopfen mit Hämmern nach Hohlräumen, dokumentieren Risse mit Spezialschablonen und vermessen die Bauwerke millimetergenau. Erste Auswertungen der Prüfungen werden in den kommenden Monaten erwartet.
Schwingebrücke zwischen Fredenbeck und Schwinge in besonders schlechtem Zustand
Zu den auffälligsten Bauwerken zählt laut Landkreis die Schwingebrücke auf der Kreisstraße 1. Sie weist größere Schäden auf und soll noch in diesem Jahr saniert werden. „Die meisten Schäden entstehen durch langjährige Belastung und Witterungseinflüsse“, erklärt Brumme. Die Mehrzahl der Bauwerke im Landkreis stammt aus den 1960er bis 1980er Jahren. Selbst die jüngste Brücke ist inzwischen zehn Jahre alt. Am häufigsten müssen Fahrbahnbeläge ausgetauscht werden – sie sind dem stärksten Verschleiß ausgesetzt.
Lühebrücke besteht aus drei Teilbauwerken
Die Lühebrücke besteht genau genommen aus drei Bauwerken: zwei Vorlandbrücken aus Stahlbeton und einer mittleren Klappbrücke aus Stahl. Zusammengenommen ergibt sich eine Gesamtlänge von 82,7 Metern und eine Höhe von rund 8,80 Metern über Normalhöhennull. Im Herbst, wenn der Schiffsverkehr abnimmt, sollen zusätzlich Taucher eingesetzt werden, um die Unterwasserkonstruktionen der Brücke zu inspizieren.
Zum Zuständigkeitsbereich des Landkreises als Straßenbaubehörde zählen neben Brücken auch Troge, Lärmschutz- und Stützmauern – einige davon stammen noch aus dem Jahr 1928. Damit wird deutlich: Sicherheit im Straßenverkehr beginnt beim Fundament – und das wird im Landkreis Stade genau überwacht.