
Hamburg-Wilhelmsburg, 27.05.2025 – Nach jahrelangen finanziellen Schwierigkeiten zieht das Erzbistum Hamburg einen Schlussstrich: Das traditionsreiche Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand wird seinen Betrieb einstellen. Ab Mitte Juli 2025 sollen zunächst die Chirurgie und die Notfallambulanz geschlossen werden. Die Bereiche Geriatrie und Neurologische Frührehabilitation verbleiben vorerst am Standort, sollen jedoch im Laufe des kommenden Jahres in das katholische Marienkrankenhaus verlagert werden.
Stadt Hamburg plant neue Stadtteilklinik
Im Anschluss an die Schließung plant die Stadt Hamburg, die Liegenschaft zu übernehmen und dort eine moderne Stadtteilklinik zu errichten. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer betonte, dass ein zukunftsfähiges Versorgungskonzept entwickelt werden soll, um die bestmögliche medizinische Betreuung der Patientinnen und Patienten in Wilhelmsburg sicherzustellen.
Die katholische Kirche hatte über Jahre hinweg versucht, das defizitäre Krankenhaus an einen neuen Träger zu veräußern – ohne Erfolg. Alexander Becker, Verwaltungsdirektor des Erzbistums, erklärte, dass aufgrund der dauerhaft hohen Defizite eine grundlegende Neuausrichtung erforderlich sei, die auch schmerzhafte Entscheidungen wie die Schließung einzelner Bereiche mit sich bringe.
Bedeutung für die Region
Das Krankenhaus Groß-Sand war seit seiner Gründung im Jahr 1950 ein fester Bestandteil der medizinischen Versorgung in Wilhelmsburg. Mit der geplanten Stadtteilklinik soll die medizinische Infrastruktur im Hamburger Süden erhalten und modernisiert werden.