Interessierte Bürger diskutieren über ambulante ärztliche Versorgung im Bezirk Harburg
Harburg. Am 20. April 2024 fand im Herbert-Wehner-Haus eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „ambulante ärztliche Versorgung im Bezirk Harburg“ statt. Die Hausärztin und Diabetologin Eftichia Olowson-Saviolaki sowie die Bürgerschaftsabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg, Claudia Loss, luden zu dieser Veranstaltung ein. Dabei wurde die aktuelle Versorgungslage in Hamburg allgemein und im Bezirk Harburg im Speziellen beleuchtet.
Hamburg fungiert als Planungseinheit für die Bedarfsplanung der ambulanten ärztlichen Versorgung. Nach den neuesten Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung besteht in Hamburg insgesamt eine Überversorgung. Auf Stadtteilebene kann sich die Situation jedoch anders darstellen. Stand 1. Januar 2023 hatte der Bezirk Harburg eine Versorgungsquote von 78% bei Allgemeinärzten. Diese Zahlen berücksichtigen jedoch nicht das Wegfallen mehrerer Arztsitze aufgrund von Praxisaufgaben aus Altersgründen, ohne dass Nachfolger gefunden wurden. Als mögliche Ursachen wurden der Fachkräftemangel und die geringere Attraktivität der Niederlassung im Vergleich zu Angestelltenverhältnissen in Medizinischen Versorgungszentren identifiziert.
Eftichia Olowson-Saviolaki, ehemalige Bezirksabgeordnete, äußerte ihre Besorgnis über den Wegfall mehrerer Arztsitze im bereits schlecht versorgten Bezirk. Sie betonte die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Rahmenbedingungen für neue Ärzte zu verbessern und bestehende Praxen zu unterstützen. Frau Olowson-Saviolaki kandidiert auf Platz 16 der Bezirksliste der SPD und hat maßgeblich am Wahlprogramm der SPD Harburg mitgearbeitet.
Claudia Loss, die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg, erläuterte die Ziele des Wahlprogramms der SPD Harburg im Bereich Gesundheit, das sie maßgeblich mitgestaltet hat. Dazu gehören die Schaffung geeigneter Räumlichkeiten für Arztpraxen, die Stärkung der Gesundheitsprävention und -kompetenz der Bevölkerung sowie die Förderung von Angeboten zur seelischen Gesundheit.
Die Diskussion um die Entbudgetierung von hausärztlichen Leistungen, wie vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigt, bildete den Abschluss der Veranstaltung. Die Teilnehmer äußerten die Hoffnung, dass diese Maßnahme die Attraktivität der Niederlassung in den Praxen wieder erhöhen wird.




