Hamburg, 24.07.2025. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat ein neues Konzept vorgestellt, das bei Störungen auf der stark frequentierten S-Bahnstrecke zwischen Harburg und dem Hauptbahnhof für mehr Planungssicherheit und schnellere Ersatzverkehre sorgen soll. Anlass für die Ausarbeitung war der Lkw-Brand unter der Brücke an der Station Elbbrücken im Jahr 2022, der zu erheblichen organisatorischen Problemen geführt hatte. Die Hamburgische Bürgerschaft hatte 2023 auf Initiative der SPD-Fraktion den Senat beauftragt, ein standardisiertes Notfallkonzept zu entwickeln.
18 Störszenarien mit klaren Reaktionen
„Der Lkw-Brand hat gezeigt, wie anfällig die Harburger S-Bahntrasse ist und welche massiven Auswirkungen Sperrungen auf die Pendler haben“, sagte der Harburger Bürgerschaftsabgeordnete Matthias Czech (SPD). Das neue Konzept legt für 18 mögliche Störszenarien fest, wie Ersatzverkehre organisiert, welche Linien verstärkt und wie Fahrgäste informiert werden. Ersatzverkehre sollen künftig schneller eingerichtet werden können, da ihre Finanzierung im Vorfeld gesichert ist. Geplant sind Taxen, Busnotverkehre sowie der Einsatz von MOIA auf festgelegten Linienwegen. Parallel sollen bestehende Buslinien kurzfristig verstärkt oder verlängert werden, auch auf der U4 sind längere Züge vorgesehen.
Bessere Fahrgastinformation und Modernisierung der Strecke
Ein Schwerpunkt liegt auf einer klaren, einheitlichen Fahrgastinformation – sowohl vor Ort als auch digital. Fachbegriffe sollen vermieden werden, um die Verständlichkeit zu erhöhen. Gleichzeitig wird die technische Infrastruktur der S-Bahntrasse modernisiert. Neue Weichen und Gleichrichterwerke sollen künftig kürzere Taktungen und Pendelverkehre ermöglichen.
Czech betonte, dass das Konzept kurzfristig auch als Vorbild für die S-Bahn Richtung Bergedorf dienen und später auf weitere S-Bahntrassen übertragen werden soll.