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Umwelt

Heide am Naturjuwel Brunsberg wird gepflegt

Sprötze. Der Brunsberg bei Sprötze ist der „Kilimandscharo“ der Lüneburger Heide. Steil ragt der karge steinige Gipfel 129 Meter hoch in den Himmel und bietet einen grandiosen 360-Grad-Rundumblick weit über die Landschaft. Nicht umsonst läuft der bundesweit bekannte Heidschnuckenwanderweg genau über den Gipfel des Brunsberges und bietet allen Wanderern und Spaziergängern einen sprichwörtlichen Höhepunkt. Doch seine exponierte Lage macht den Brunsberg auch besonders empfindlich: Regen, Sonne und Wind ist er schutzlos ausgeliefert.

Die Heide trotzt normalerweise nicht nur diesen Elementen, sie ist unter diesen Bedingungen sogar besonders durchsetzungsstark. Dies galt jahrhundertelang – bis vor kurzem. Die vergangenen trockenen und heißen Jahre haben große Heideareale am Brunsberg förmlich versengt. Besonders tragisch ist es, dass eher junge Heide in der trockenen Hitze stirbt, während die alten Heideflächen mit ihren dicken Moospolstern manchmal noch einen kleinen Feuchtigkeitspuffer haben.

Damit die lila Pracht aber auch in Zukunft bewundert werden kann, die Lüneburger Heide nicht zur Lüneburger Wüste wird und Wanderer auch künftig eine Freude an dem Blick haben, hat die Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg Pflegemaßnahmen initiiert. Gut vier Hektar werden derzeit am Brunsberg mit großen Maschinen geschoppert. Das bedeutet, dass die oberirdische Pflanze und ein Großteil der Humusschicht abgetragen wird, die sich im Laufe der Zeit auf dem Sandboden gebildet hat. Auf dem dann hellgrau durchscheinenden Sandboden finden die überall vorhandenen Heidesamen ideale Keimbedingungen. Wie sich Heideflächen innerhalb weniger Jahre regenerieren können, lässt sich gut auf zahlreichen Flächen am Brunsberg beobachten, wenn man den Heidschnuckenwanderweg in Richtung Büsenbachtal wandert.

Die Dürre und Hitze aufgrund des Klimawandel wird aber noch durch einen anderen Effekt zu einem Problem für den Brunsberg. Stickstoffemissionen, insbesondere aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung und dem Verkehr, werden mit dem Wind verbreitet. Gehen sie in der Heide nieder, kommt dies einem Dünger gleich. Die Heide reagiert darauf wie alle Pflanzen, sie bildet schnell viele grüne Triebe, die aber leider das Wachstum der Wurzeln übertreffen. Bei Dürre vertrocknen die jungen Pflanzen schneller, da die wenigen Wurzeln die Pflanzen nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgen können.

„Der Brunsberg ist eine der schönsten Heidelandschaften der Lüneburger Heide und als Naturschutzbehörde werden wir keine Anstrengungen unterlassen, dieses Naturjuwel auch für die Zukunft zu erhalten“, betont Armin Hirt von der Naturschutzabteilung. Die Pflegemaßnahmen sind nur ein Baustein, damit die Schönheit des Gebietes erlebbar ist. So hat der Landkreis außerdem unter anderem neue Sitzbänke aufgestellt, die bisher unbekannte Ausblicke auf den Brunsberg ermöglichen. Viele Maßnahmen zum Erhalt der seltenen Tiere und Pflanzen der Heide machen einen Besuch immer wieder zu einem Naturerlebnis. Die Heiden des Brunsberges sind wichtiger Reptilienlebensraum, in dem sich Kreuzotter, Schlingnatter, Zauneidechse und Waldeidechse wohlfühlen – Arten, die besonders geschützt sind.

Hintergrund: Der Brunsberg, mit 129 Metern nicht viel flacher als der bekannte Wilseder Berg, ist die höchste Erhebung des eiszeitlichen Möranenzuges südwestlich von Buchholz/Nordheide. Bereits seit 1954 ist das rund 65 Hektar großes Gebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ausgedehnte Sandheiden prägen die steilen Hänge und die zum Teil tief eingeschnittenen Täler des Brunsberges.

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