Hamburg testet autonome Shuttles: Projekt ALIKE startet ab Mitte 2025 im Stadtzentrum
Hamburg, 08.11.2024. Ein wichtiger Schritt in der Mobilitätswende beginnt ab Mitte 2025: Im Rahmen des Projekts ALIKE startet die Freie und Hansestadt Hamburg den Testbetrieb für autonomes Ridepooling im Zentrum der Stadt. Die autonomen Shuttles, die als On-Demand-Fahrten verfügbar sein werden, sollen langfristig das öffentliche Verkehrsnetz erweitern und eine flexible Alternative zum privaten PKW bieten. Das Betriebsgebiet umfasst ein 37 km² großes Areal – vom Stadtpark bis zur Elbe und vom Schlump bis nach Wandsbek.
Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks zeigt sich zuversichtlich, dass autonome Shuttles die Mobilitätsbedürfnisse der Hamburger in Zukunft entscheidend verbessern werden. „Wir schaffen eine ganz neue Säule im öffentlichen Nahverkehr und eine attraktive Alternative zum privaten PKW,“ erklärt Tjarks. Mit den autonomen Shuttles als Ergänzung zu Bussen und Bahnen werde Hamburg europaweit zur Modellregion für Mobilität.
Testfahrten im Stadtverkehr
Für die Erprobung stehen zwei Fahrzeugtypen bereit: Der vollelektrische ID.Buzz AD von MOIA, der bis zu vier Personen befördern kann, und das barrierefreie HOLON-Fahrzeug, das Platz für bis zu 15 Personen bietet. Im Testbetrieb werden die Fahrzeuge zunächst mit Sicherheitsfahrern an Bord unterwegs sein. Insgesamt sollen bis zu 20 autonome Fahrzeuge ab 2025 in Hamburg operieren und über die Apps hvv switch und MOIA buchbar sein.
Die Hamburger Hochbahn AG, die die Projektleitung übernimmt, verspricht sich große Chancen für den öffentlichen Nahverkehr. Vorstandsvorsitzender Robert Henrich betont die Möglichkeit, wertvolle Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wo autonome Fahrzeuge den ÖPNV stärken und das Verkehrsangebot attraktiver gestalten können.
Forschung zur gesellschaftlichen Akzeptanz
Neben der technischen Erprobung wird auch die gesellschaftliche Akzeptanz autonomer Fahrzeuge untersucht. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) startet dazu eine Begleitforschung mit einer repräsentativen Umfrage, um die Bedürfnisse und Bedenken der Öffentlichkeit besser zu verstehen.
Ein Konsortium aus Wirtschaft und Forschung
Das dreijährige Projekt ALIKE wird von einem Konsortium aus der HOCHBAHN, MOIA, HOLON, Volkswagen Nutzfahrzeuge, dem KIT sowie der Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende getragen und mit 26 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Expertise aus Wirtschaft und Forschung soll dabei helfen, die Mobilität der Zukunft für Hamburg zu gestalten.