Gab es Mängel beim Notfallmanagement? – Abwasserpumpwerk-Ausfall sorgt für Verärgerung in Hausbruch
Hausbruch, 12.11.2024. Am 6. November kam es in Hausbruch zu einem schwerwiegenden Ausfall des Abwasserpumpwerks. Infolge des Defekts stieg das Abwasser in den Straßen an und drückte mehrere Gullis hoch. Die Hausbrucher Straße musste gesperrt werden, und zahlreiche Keller liefen mit Fäkalienwasser voll. Bewohner des betroffenen Gebiets durften ihre Toilettenspülungen nicht mehr nutzen und konnten nicht duschen – doch eine klare Information darüber, wie die Situation gehandhabt werden sollte, blieb aus. Stattdessen mussten sich viele Betroffene gegenseitig informieren und Ratschläge austauschen.
Der Vorfall führte zu einer umfangreichen Anfrage der Grünen in der Bezirksfraktion. Die Bezirksabgeordnete Britta Ost äußerte sich kritisch über das Notfallmanagement und die Unterstützung der Betroffenen. Sie erklärte, dass die Berichte über unzureichende Kommunikation und fehlende Hilfe viele Fragen aufwerfen. Ost betonte, dass solche Probleme auch bei Starkregen oder Hochwasser auftreten könnten, die durch den Klimawandel immer wahrscheinlicher werden. Eine funktionierende und schnell abrufbare Notfallstrategie sei daher unerlässlich – sowohl für die organisatorische Umsetzung als auch für die Kommunikation mit den Bürgern.
Die Grünen fordern Antworten auf mehrere konkrete Fragen:
Die Fraktion will unter anderem wissen, wie Verantwortlichkeiten in solchen Fällen geregelt sind und welche Haushalte sowie Straßenzüge betroffen waren. Auch die Art und Dauer der Einschränkungen für die Bewohner steht zur Klärung an. Ein weiterer Schwerpunkt der Anfrage liegt auf der Kommunikation: Wer hat die betroffenen Haushalte informiert, und zu welchem Zeitpunkt?
Es wird zudem gefragt, ob und wie hilfsbedürftige Personen – insbesondere Ältere, Kranke oder mobilitätseingeschränkte Menschen sowie Familien mit kleinen Kindern – unterstützt wurden. Die Grünen möchten auch in Erfahrung bringen, ob für Notfälle dieser Art Vorsorgematerialien, wie mobile Toiletten oder Duschen, zur Verfügung stehen und ob das vorgeschriebene Informations- und Unterstützungsverfahren korrekt umgesetzt wurde.
Schließlich soll geklärt werden, wie die Kommunikation zwischen „Hamburg Wasser“, dem Bezirksamt und weiteren Behörden abläuft, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen, und welche finanziellen Hilfsangebote und Unterstützung den Betroffenen zustehen.
Die Antworten auf diese Fragen sollen Aufschluss darüber geben, ob der Vorfall in Hausbruch durch ein besseres Notfallmanagement und eine klarere Kommunikation hätte gemildert werden können und wie sich die Verantwortlichen auf künftige Notlagen besser vorbereiten können. Britta Ost betont, dass ein effektives Notfallmanagement für alle Fälle unabdingbar ist, sei es bei technischen Defekten oder in extremen Wetterlagen.