Ehestorfer Heuweg: Nerven eines Anwohners liegen blank
Hausbruch. Als Rudolf Zobel-Walas am Montag eine Kontrollfahrt für seinen Pflegedienst unternahm, um die Zugänglichkeit zu den Pflegekunden seines Unternehmens zu prüfen, passierte er mit dem Firmenwagen des ABH-Süderelbe GmbH auch die Straße „Beim Bergwerk“. Um während der Bauarbeiten dorthin zu gelangen, ist es nötig, über nicht befestigte Straßen zu fahren.
Dann passierte das Unglaubliche: Ein Spaziergänger, der mit seinem Hund Gassi ging, sprang unvermittelt vor das Fahrzeug. Breitbeinig stellte sich der mit einer kurzen Hose und einem Shirt bekleideten Mann an die Motorhaube, stützte sich ab. Dann begann er, mit der Hundeleine auf das Fahrzeug einzuschlagen. An der Fahrertür sorgte der Karabiner der Leine für eine Beschädigung. Unter lautem Fluchen des Mannes fuhr Zobel-Walas zunächst weiter.
Aus sicherer Entfernung fotografierte er den Mann. Das Foto ist unscharf, zeichnet aber eine Vorstellung über die Statur des Mannes. Für den Pflegedienst ist dies nicht die erste Anfeindung von Anliegern. So kam es in den letzten Wochen immer wieder zu Motzereien und Gefuchtel. Für die Zuständige Wache 47 in Neugraben ist das ein Ärgernis. Es sei doch eigentlich selbstverständlich, dass die Versorgung der Kranken- und Pflegebedürftigen durch die Pflegedienste gesichert sein muss.
„Wir haben in dieser Phase ohnehin einen Mehraufwand, der sich in den Kosten niederschlägt. Wirtschaftlich ist die Versorgung der Patienten unter diesen Bedingungen ein Minusgeschäft. Wenn man dann noch unsere Fahrzeuge mutwillig beschädigt und die Tourenplanung durcheinander bringt, müssen unsere Mitarbeiter das Ausbaden. Wir lassen ja niemanden unversorgt und müssen unserer Verantwortung gerecht werden“, so Zobel-Walas.
Die gestellte Strafanzeige gegen den etwa 50-60 Jahren alten Mann läuft offenbar ins Leere. Die Polizei konnte den Mann nicht ermitteln.