DRK Hamburg-Harburg Kriseninterventionsteam betreute 2022 so viele Kinder und Jugendliche wie nie zuvor
Harburg. Das Kriseninterventionsteam (KIT) des DRK Hamburg-Harburg hat im Jahr 2022 insgesamt 1.748 Menschen betreut, darunter 187 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren – so viele wie noch nie zuvor. Das KIT leistet „Psychosoziale Akuthilfe“ und betreut Angehörige unmittelbar nach einem plötzlichen Todesfall, Augenzeugen einer Gewalttat oder schockierte Unfallbeteiligte. Im Jahr 2022 gab es 506 Einsätze in ganz Hamburg, was die bisher höchste Zahl in den 25 Jahren des Bestehens des KIT ist.
Wenn Minderjährige betroffen sind, ist das KIT extra qualifiziert und immer zu zweit vor Ort. Die KIT-Helfer versuchen, mit den Kindern in Kontakt zu kommen und erklären, was passiert ist. Sie nehmen sich bei Kindern deutlich mehr Zeit, um allen Reaktionen Raum zu geben. Eine weitere Aufgabe des KIT ist die Hilfe beim Organisieren des Alltags und das Knüpfen eines Netzwerkes. Dabei schlägt das KIT auch die Brücke zu weiterführenden Hilfsangeboten und vermittelt beispielsweise den Kontakt zu Beratungszentren oder Therapeuten.
Einsätze wie der an Heiligabend werden im Team und im Rahmen von Supervisionen nachbereitet. Wer sich im KIT engagieren möchte, muss bei der Schulung ein eigenes Qualifizierungs-Modul zum Umgang mit potenziell traumatisierten Kindern und Jugendlichen absolvieren und jährliche Fortbildungen besuchen. Das 55-köpfige KIT arbeitet ehrenamtlich, unentgeltlich und rund um die Uhr und wird durch die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten oder durch das Institut für Rechtsmedizin alarmiert.