Die Hammaburg im Film: Über den Traum der Stadtarchäologie, den Ursprung einer Stadt zu finden
Harburg. Die Hammaburg – Keimzelle und Namensgeberin der Stadt Hamburg – wurde seit Jahrhunderten auf dem Domplatz im Herzen Hamburgs vermutet. Die spannende Suche nach der historischen Hammaburg ist dabei fast zum Mythos geworden. In jahrelanger Feinarbeit haben die Experten des Archäologischen Museums Hamburg die historischen Überlieferungen mit ihren aktuellen Grabungsergebnissen verknüpft und das Puzzle zur Entstehungsgeschichte der Hansestadt neu zusammengesetzt. In seinem Filmvortrag „Die Hammaburg im Film. Über den Traum der Stadtarchäologie, den Ursprung einer Stadt zu finden“ erklärt der Referent, Thomas Tode, den Zusammenhang von Archäologie und Film und wie sich das Bild der Hammaburg im Verlauf der letzten 70 Jahre – cineastisch betrachtet – grundlegend verändert hat.
Die Hammaburg, Bischof Ansgar und der Bischofsturm spielen in vielen Print-, aber auch Film-Beiträgen eine wichtige Rolle bei der Suche nach der Keimzelle des heutigen Hamburgs. Sie zählen zu den Eckpfeilern, auf die kein Geschichtsfilm zur frühen Hansestadt verzichten kann, ebenso wenig wie auf den Wikingerüberfall 845 n. Chr. Aber auch Filmdarstellungen lassen sich historisch lesen und zeigen, dass sich das Bild der Hammaburg im Verlauf der letzten 70 Jahre grundlegend verändert hat. Der Vortrag des Filmwissenschaftlers Thomas Tode präsentiert, analysiert und kommentiert Ausschnitte aus dreizehn Filmen der Jahre 1949 bis 2014. Sie zeigen die Grabungen der Archäologen und Archäologinnen Reinhard Schindler (1949-56), Dietrich Bohnsack (1962-65), Renate Schneider (1980-89) und Karsten Kablitz (2005/06), wie sie zu ihrer Zeit wahrgenommen wurden. Wie veränderte sich die Präsentation der frühmittelalterlichen Befestigung in den Dioramen, Rekonstruktionen und virtuellen Modellen? Was berichten die Filme über die eigentlichen Grabungen an Domplatz, Speersort und der Reichenstraße? Die teilweise überraschenden Neubetrachtungen dazu wird der Referent in seinem Vortrag am 9. Juni um 18 Uhr im Archäologisches Museum Hamburg (Museumsplatz 2, 21073 Hamburg) aufzeigen. Der Eintritt ist frei.