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Hamburg

Deutsche Schneckenpost: Neues Postgesetz manifestiert lange Brieflaufzeiten

Hamburg. Am heutigen Donnerstag hat der Bundestag über ein neues Postgesetz entschieden und damit die bereits gängige Praxis der DHL-Group manifestiert. Demnach fällt die Formel E+1 und Briefe dürfen zukünftig mehrere Tage unterwegs sein, bevor sie zugestellt sein müssen. Längst hat der Konzern bundesweit seinen Mitarbeiterstamm ausgedünnt. Allein seit 2019 von damals rund 205.000 auf nunmehr etwas über 180.000 Mitarbeiter. In derselben Zeit verlor die Post rund 40% der Briefmengen, konnte aber einen erheblichen Teil an Paketmengen dazugewinnen.

Die Herausforderung für den Konzern liegt also in der Transformation der Zustellung. Hier geht die Post allerdings im Alleingang vor, wie die ver.di kritisiert. Statt die Expertise der Zustellerinnen und Zusteller in diesen Prozess einzubinden, gibt es umstrittene Maßnahmen, die selbst einige Verantwortliche in den Zustellstützpunkten ablehnen. So wurden Stammzustellbezirke nach einer langen Übergangsfrist jetzt gänzlich abgeschafft. Die dafür geschaffenen „Zustellwände“ sind in der Belegschaft höchst umstritten. Eine Zustellwand umfasst sämtliche Bezirke eines Zustellstützpunktes, dort finden sich anders als bisher, nahtlose Übergänge in andere Bezirke.

In der Praxis bedeutet es, dass die Zustellenden oft länger als nötig unterwegs sind. Auf der vertrauten Tour gab es bisher Vertrauensverhältnisse, Besonderheiten und eingeübte Laufwege. Auf unbekanntem Gebiet fallen diese Zeitvorteile weg. Außerdem ändern sich nahezu täglich die Arbeitsbedingungen, der Kopf muss sich auf immer neue Situationen einstellen, Stress entsteht. Briefzustellende tragen inzwischen auch kleine Pakete aus, die Verbundzustellung von Briefen und Paketen wird vorangetrieben.

Mit dem neuen Postgesetz gehen aber auch echte Erleichterungen für das Personal daher. So soll ein Rechtserlass die Beförderung von Paketen ab 20 Kg nur noch mit zwei Personen erlauben. Außerdem wird die Arbeitszeit zukünftig elektronisch erfasst, unbezahlte Zeiten wird es deshalb nicht mehr geben, so die Wunschvorstellung. In der Praxis ist es allerdings durch Korrekturbelege möglich, diese Werte zu verändern. Jetzt fehlt noch die Freigabe durch die Länderkammer, die Anfang Juli tagt.

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