Bewegendes Schauspiel: Schülerinnen und Schüler erinnern an Bücherverbrennung der Nazis
Hausbruch. Am 10. Mai 1933 starteten die Nationalsozialisten die Kampagne „Wider den undeutschen Geist“, in deren Verlauf Tausende von Büchern verboten und öffentlich verbrannt wurden. Vor allem Werke von jüdischen Autoren sowie politisch unliebsamen Schriftstellern fielen den Repressalien zum Opfer. In zahlreichen deutschen Städten sammelten die Nazis Bücher aus öffentlichen und privaten Bibliotheken ein und verbrannten sie auf öffentlichen Plätzen. Unter den betroffenen Werken waren auch solche bekannter Autoren wie Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky oder Heinrich Mann, sowie viele jüdische Schriftsteller. Später landeten politische Gegner und Jüdinnen und Juden in Konzentrationslagern, wo sie entweder sofort getötet wurden oder im Arbeitslager landeten.
Unter dem Titel „Lebendiges Erinnern“ findet nun am 10.05.2023 von 12-13 Uhr an der Rudolf Steiner Schule Harburg eine bewegende Veranstaltung statt, die Schülerinnen und Schüler in künstlerischer Form an die „verbrannten“ Autorinnen und Autoren erinnern lässt. Insgesamt 51 Veranstaltungen werden an diesem Tag in ganz Hamburg stattfinden, eine davon im Hamburger Süden.
Die Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Steiner-Schule Harburg haben sich in Zweierteams zusammengeschlossen, um verbrannte Texte und ihre Verfasserinnen und Verfasser auf eine einzigartige Weise vorzustellen. Durch Rezitation, Lesung, freie Rede oder szenisches Spiel entstehen Performances, die die emotionalen Botschaften der Werke auf beeindruckende Art und Weise transportieren. Die Gäste können zwischen den Stationen umhergehen, zuhören und zuschauen, während sich die Schülerinnen und Schüler auf dem Schulgelände verteilen.
Neben den bewegenden Performances wird auch der Chor der Schule ein eigenes Arrangement eines Kurt Tucholsky Chansons vortragen. Das Veranstaltungsformat „Begehbares Museum“ ermöglicht es den Besucherinnen und Besuchern, tief in die Geschichte der verbrannten Autorinnen und Autoren einzutauchen und die emotionale Bedeutung dieser Werke zu erleben.
Die Veranstaltung wird von der Rudolf Steiner Schule Harburg in Kooperation mit dem Kulturhaus Süderelbe e.V. organisiert und findet auf dem Schulgelände am Ehestorfer Heuweg in 21147 Hamburg statt. Der Eintritt ist frei und alle sind herzlich eingeladen, an diesem bewegenden Ereignis teilzunehmen und gemeinsam zu gedenken.