Betrüger geben sich als Polizei aus – Senior aus Harsefeld verliert Erspartes
Harsefeld, 10.06.2025. Eine besonders perfide Variante des sogenannten Callcenter-Betrugs hat am Pfingstwochenende einem 68-jährigen Mann aus Harsefeld mehrere zehntausend Euro gekostet. Unter dem Vorwand polizeilicher Ermittlungen wurde der Senior am Telefon systematisch getäuscht und zur Überweisung seines Geldes gedrängt. Die Polizei warnt erneut eindringlich vor dieser weitverbreiteten Masche.
Neue Betrugsvariante: „Krimineller Bankmitarbeiter“ als Vorwand
Der Betrüger meldete sich telefonisch als „Herr Weber von der Kriminalpolizei“. Er berichtete von einem angeblichen Einbruch in der Nähe, bei dem zwei Täter festgenommen worden seien. Einer der vermeintlichen Einbrecher habe der Polizei angeboten, mit Informationen über einen Komplizen zu kooperieren. Dieser sei demnach als Bankmitarbeiter in Harsefeld eingeschleust worden, fälsche Unterschriften auf Überweisungen und leere unbemerkt die Konten von Kundinnen und Kunden. Um sein Geld zu sichern, solle der 68-Jährige auf Anweisung der Staatsanwaltschaft eine Überweisung auf ein „sicheres“ Konto tätigen.
Die Geschichte wurde über mehrere Anrufe hinweg ausgebaut und mit vermeintlichen polizeilichen Details versehen, bis das Vertrauen des Mannes vollständig gewonnen war. Schließlich füllte der Harsefelder eine Überweisung über mehrere zehntausend Euro aus – unter einem vom Täter vorgegebenen, unverdächtigen Verwendungszweck.
Falsche Sicherheit und bitteres Erwachen
Der Betrüger versprach, das Geld persönlich entgegenzunehmen und ein Treffen mit dem angeblichen Kriminalbeamten wurde vereinbart. Als dieses jedoch nicht zustande kam und weitere Anrufe ausblieben, erkannte der 68-Jährige den Betrug. Das Geld war da bereits nicht mehr rückholbar.
Polizei warnt eindringlich vor Telefonbetrügern
Die Polizeiinspektion Stade nimmt den aktuellen Fall zum Anlass, erneut vor betrügerischen Anrufen zu warnen. Echte Polizistinnen und Polizisten, Staatsanwälte oder Mitarbeitende der Justiz fordern niemals telefonisch Auskünfte über Vermögensverhältnisse, Bargeldüberweisungen oder Herausgabe von Wertgegenständen. Auch werden keine Deals angeboten oder „sichere Konten“ genannt.
Betroffene sollten Telefonate dieser Art sofort beenden und niemals Informationen über persönliche oder finanzielle Angelegenheiten preisgeben. Im Zweifelsfall sollte die örtliche Polizeidienststelle oder die Notrufnummer 110 selbstständig kontaktiert werden – niemals über eine Rückverbindung aus dem laufenden Gespräch.
Die Polizei ruft dazu auf, auch mit Angehörigen, Freunden und Nachbarn über diese Betrugsmaschen zu sprechen, insbesondere mit älteren Menschen. Nur durch Aufmerksamkeit und Aufklärung können weitere Fälle verhindert werden.