Ehemaliges Karstadt in Harburg: Neues Museum öffnet – Linke kritisieren bürokratische Hürden
Harburg, 22.02.2025. Im ehemaligen Karstadt-Gebäude in Harburg haben das Archäologische Museum Hamburg und das Stadtmuseum Harburg am Mittwoch (19. Februar 2025) ihre neue Dependance eröffnet. Finanzsenator Andreas Dressel und Kultursenator Carsten Brosda lobten die schnelle Umsetzung des Projekts: In nur drei Monaten entstand eine attraktive Ausstellungsfläche von 600 Quadratmetern samt Vortragssaal. Der neue Museumsstandort soll als Begegnungsort dienen und zur Belebung der Harburger Innenstadt beitragen.
Simon Dhemija, Vorsitzender des Kulturausschusses in der Bezirksversammlung Harburg und Fraktionsmitglied der Linken, zeigte sich zufrieden, fordert jedoch weitere Schritte: „Die Aufbruchstimmung durch die neue Ausstellungsfläche ist genau das, was Harburg jetzt braucht.“ Zugleich bedauerte er, dass die Chance zur Integration weiterer kultureller Institutionen in das Gebäude bisher ungenutzt blieb: „Eine umfangreiche Liste an Ideen und Bedarfen für über 4.000 Quadratmeter liegt der städtischen Betreiberfirma Sprinkenhof seit Monaten vor. Dennoch fand bisher kein einziges Gespräch über mögliche Umsetzungen statt.“
Rockbüro Harburg plant Nutzungskonzept
Heiko Langanke, ständiger Vertreter der Linken im Kulturausschuss Harburg, sieht insbesondere die Stadt Hamburg in der Pflicht, zügig Lösungen anzubieten. Er erinnerte dabei an die Aussagen von Kultursenator Brosda, wonach „Mieteinnahmen nicht alles sind“ bei der Neugestaltung zentral gelegener Immobilien. Laut Langanke seien kulturelle Einrichtungen durchaus bereit, angemessene Mieten zu zahlen, um Räume zu nutzen. Dabei mahnte er, dass innovative Ideen nicht an bürokratischen Hürden scheitern dürften. „Harburg sollte jetzt gezielt die Chance nutzen, neue kulturelle Nutzungsmöglichkeiten aktiv zu gestalten, statt auf herkömmliche Vermietungsstrategien zu setzen“, ergänzte er.
Simon Dhemija kritisierte zudem die mangelnde Einbindung des Bezirks durch die Finanz- und Kulturbehörde bei der Entwicklung des ehemaligen Karstadt-Gebäudes: „Echte Kulturpolitik kann nur MIT den Kulturschaffenden erfolgen!“ Für März kündigte er bereits einen wichtigen Termin an: Das Hamburger Rockbüro wird auf Initiative der Linken im Kulturausschuss Vorschläge vorstellen, die unter anderem dringend benötigte Musikproberäume im ehemaligen Warenhaus beinhalten könnten.
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Mehr Raum für Kultur in Harburg gefordert
Bereits im vergangenen Jahr hatte es Forderungen nach einer intensiveren Nutzung des leerstehenden Gebäudes gegeben. Die aktuelle Eröffnung eines Teils des Areals als Museumsstandort gilt dabei als erster wichtiger Schritt, dem jedoch noch weitere folgen müssten, um den Standort langfristig als lebendigen Teil der Harburger Innenstadt zu etablieren. Kultur und Begegnung, so die Linken, dürften nicht an Mieteinnahmen scheitern, sondern müssten durch kreative Konzepte und Kooperationen aktiv gefördert werden.
Weitere Informationen zur neuen Museumsdependance gibt es auf der Webseite des Archäologischen Museums Hamburg.