„Hart für Hamburg“- Proteste bei AfD-Kundgebung in Heimfeld
Heimfeld, 26.01.2025 – Unter dem Motto „Hart für Hamburg“ fand heute eine Wahlkampfveranstaltung der AfD in der Friedrich-Ebert-Halle statt. Während im Saal über 700 Zuhörer den Redebeiträgen von Tino Chrupalla und Dirk Nockemann folgten, kam es außerhalb der Halle zu massiven Protesten. Rund 3.000 Gegendemonstranten versammelten sich, um ihren Unmut gegen die Veranstaltung lautstark auszudrücken.
Blockadeversuche und Festnahmen
Bereits vor der Veranstaltung versuchte eine Gruppe von Aktivisten, die Anfahrtsroute des AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla zu blockieren. Die Polizei griff ein und nahm 18 Personen fest. Mit Sprechchören wie „Nazis raus“ und „Ganz Hamburg hasst die AfD“ demonstrierten die Gegendemonstranten entschlossen. An der Polizeiabsperrung kam es zu teils heftigen Auseinandersetzungen. Die Polizei setzte Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfer ein, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Berichterstattung und rechte Medienpräsenz
Neben den Demonstranten war auch mediale Aufmerksamkeit vor Ort. Der YouTuber Sebastian Weber, Betreiber des Kanals „Weichreite TV“ mit 155.000 Abonnenten, berichtete live aus Heimfeld. Weber, der AfD-Mitglied ist, beschreibt sich selbst als „weder links noch rechts“ und teilt überwiegend AfD-nahe Positionen auf seinem Kanal. Auch der rechtskonservative Kanal „Utopia TV Deutschland“ war in der Friedrich-Ebert-Halle präsent und berichtete über die Veranstaltung.
Inhalte der Kundgebung
Dirk Nockemann, Fraktionsvorsitzender der AfD Hamburg, griff in seiner Rede die Demonstranten vor der Halle scharf an und bezeichnete sie als „Linksextremisten“. Mit Themen wie Remigration, Wohnungsnot und Kriminalität zielte er auf die Kernforderungen der Partei ab und erhielt dafür lautstarken Applaus aus dem Publikum. Tino Chrupalla, der Hauptredner des Abends, sprach sich erneut gegen Waffenlieferungen an die Ukraine aus und kritisierte die Bundesregierung für ihre Ukraine-Politik. „Es ist nicht unser Krieg, wir sollten keine Waffen liefern“, so Chrupalla. Mit einem Seitenhieb auf die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann versuchte er, die Zuhörer humorvoll zu unterhalten: Strack-Zimmermann sei die beste Abschreckung für Russland.
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Ich war heute auch dabei. Und mir haben die Polizisten leid getan. Sie können sich nicht aussuchen, wen sie schützen sollen, und wen nicht. Auch sie wollen nach so einem Einsatz unbeschadet nach Hause gehen. Ich habe von der Paulus-Kirche auf dem Weg in die Meyerstraße einige Leute miteinander sprechen hören, die sich regelrecht ‚heißgeredet‘ haben gegen die Polizei. Für sie war allein ihre Anwesenheit eine Provokation. Diese paar People haben mit ihrem asozialen Verhalten die Botschaft der ganzen Aktion gefährdet. Durch das aggressive Auftreten einiger Vermummter wurde die Seriosität des Protests von über 3000 Menschen gefährdet. Und dafür feiern die sich auch noch. Erbärmlich. Diese Leute, die den Anweisungen der Polizei nicht nachgekommen sind, haben Nockemann & Co. die Bilder geliefert, die sie brauchen um ihre Schauermärchen von den ‚faschistischen Schlägertrupps‘ zu belegen. Danke für gar nichts. Da waren Familien, alte Leute, junge Leute, unterschiedlicher Couleur und Ansicht. Volk eben. Und die haben Flagge gezeigt.
Es ging heute nicht um Kapitalismus.
Es ging heute nicht um Gaza.
Es ging heute nicht um die Ukraine.
Es ging nicht mal darum, ob man ein Sternchen zwischen irgendwelche Silben schreiben sollte.
Es ging einzig um unsere Demokratie und unsere Freiheit.
Es ging darum, den Feinden der Demokratie zu zeigen, wie allein sie mit ihrem Hass und ihrem menschenverachtenden Populismus sind. Die meisten haben genau das getan. Darauf bin ich stolz.
Aber, dann gibt es die, die glauben, sie könnten Hass mit Hass bekämpfen – tolle Idee…
Schlimm genug, dass sie dazu die Aula der Schule missbrauchen durften, die den Namen des ersten Präsidenten der Weimarer Republik trägt. Welch Ironie.
Wie lächerlich dieser Kommentar ist, jaja die arme Polizei 😂
Ein paar linke sind vielleicht etwas zu weit gegangen, aber hier wieder alle Demonstranten unter einen Kamm zu scheren ist völlig übertrieben und scheint ja gerade modern zu sein. Es waren 3000 Demonstranten da, 90% friedliche Menschen, Familien, junge und alte Menschen die zusammen friedlich demonstriert haben. Also tu hier nicht so als wenn es eine Gewalltveranstalltung war, lächerlich dein Kommentar.
Ich bin schockiert von den Rangeleien und Pfefferspray Einsätzen gegen meine wirklich friedfertigen Freundinnen und Kolleginnen, die heute in Heimfeld ein Zeichen setzen wollten. Für mich hat sich heute der Blick auf Polizei & Co. Geändert
Also ich war auch dabei und da war die Polizei ganz friedlich. Ausschreitungen habe ich auch nicht mitbekommen
So lange die AfD nicht verboten ist, sind solche Demos am Ende Wahlkampfmunition für die AfD. Obwohl, die Empörung der Demonstraten kann man verstehen, es ist aber kontraproduktiv: Das linksversiffte Harburger Pack will die arme AfD einschüchtern, die für ein demokratisches, freies, selbstbestimmtes Deutschland ohne kriminelle Ausländer eintritt.
Die gehen extra dahin, wo der Widerstand zu erwarten ist, die Empörten springen dann schön über das Stöckchen und die rechten Influenzer haben wieder den gewünschten Content im Kasten und fluten das Internet über ihre “ social Media“ Kanäle.
Naja, aber es kann ja keine Alternative sein, dass keiner gegen die AfD protestiert. Klar, die wälzen sich gern in der Opferrolle. Ich denke aber, dass es eine harte Grenze zwischen den Wählern gibt: die einen wählen den rechtsradikalen Haufen, die anderen würden es im Leben nicht tun.
Was mich aber wundert ist, dass bei der Bezirkswahl 2024 ganze 14,2% der Harburger AfD gewählt haben. Der Hamburger Schnitt lag bei 8,8%. Glaubt irgend jemand, dass die AfD einen sozialen Brennpunkt zur blühenden Landschaft macht? Würden deren Remigrations-Phantasien Wirklichkeit, würde hier von Kita über Pflege bis zu Industrie und Handel alles zusammenbrechen. Und ein Land, in dem Eichenschrankwand, Schweinshaxe und Marschmusik die Leitkultur bilden, mag ich mir nicht vorstellen.
Es ist schwierig. Vielleicht eine andere Form von Protest. Ein Spalier von Leuten in Häftlingskleidung mit einer gewissen Nummer, die „Danke AfD“ singen, mit einem anderen Text zu diesem bekannten Kirchenlied?
Es ist wirklich schwierig. Proteste setzen Zeichen, lösen das Problem aber nicht.
Um das Problem zu lösen, muss man die Ursache finden.
Die Ursache ist für mich die gezielte Förderung des unterkomplexen Denkens, die von gewissen Kreisen seit Jahrzehnten betrieben wird und zunehmend Wirkung zeigt. Die Springer-Presse hat’s vorgemacht, die Unterhaltungsindustrie (Privatsender) unterfüttert das Geschehen. Das ist eine ganz perfide Strategie, die bis weit in bürgerliche Kreise verfolgt wird. Um eine kluge Frau (Marie von Ebner-Eschenbach) zu zitieren: „Geistlose kann man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.“
Wie wahr.
Es liegt wohl am Alter. Ich hab den stärksten Treiber dieser üblen Masche vergessen: die „Sozialen Medien“. Die machen niedere Instinkte zum Mainstream.