Stillstand bei Tarifverhandlungen: ver.di kündigt Warnstreiks bei der Deutschen Post an
Berlin, 24.01.2025 – Auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Deutschen Post AG hat keine Fortschritte gebracht. Rund 170.000 Tarifbeschäftigte, Auszubildende und dual Studierende bleiben ohne greifbare Ergebnisse. Die Gewerkschaft bekräftigt ihre Forderung nach 7 Prozent mehr Lohn und zusätzlichen Urlaubstagen – und kündigt Warnstreiks an.
Forderungen bleiben unverändert
Die Verhandlungen am 23. und 24. Januar endeten ohne Annäherung. „Es gab kaum Bewegung und keine greifbaren Ergebnisse“, erklärte Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin. Sie betonte, dass deutliche Lohnsteigerungen notwendig seien, um die hohen Lebenshaltungskosten zu bewältigen.
ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten 7 Prozent mehr Gehalt, drei zusätzliche Urlaubstage sowie einen weiteren Urlaubstag exklusiv für ver.di-Mitglieder bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auch der Gesundheitsschutz der Beschäftigten stehe im Fokus, denn die Krankenstände seien auf einem Rekordhoch.
Warnstreiks geplant
Die Gewerkschaft zeigt sich entschlossen: „Unsere Mitglieder werden ihre Antwort mit Warnstreiks geben“, kündigte Kocsis an. Über die genauen Maßnahmen werde ver.di zeitnah informieren. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar 2025 angesetzt. Bereits vor der zweiten Runde fanden bundesweit Betriebsversammlungen statt, bei denen die Beschäftigten auf die Tarifauseinandersetzung vorbereitet wurden.
Herausforderungen und klare Botschaft an die Politik
Die Beschäftigten der Deutschen Post AG kämpfen nicht nur mit niedrigen Einkommen – viele von ihnen verdienen noch immer unter dem mittleren Einkommen in Deutschland –, sondern auch mit Arbeitskräftemangel. Dieser ist längst nicht mehr nur ein Fachkräftemangel, sondern betrifft alle Bereiche des Unternehmens. „Um die Zukunft der Arbeit sicherzustellen, brauchen wir bessere Bedingungen und angemessene Löhne“, so Kocsis.
Darüber hinaus rief die Gewerkschaft zu einer aktiven Teilnahme an der kommenden Bundestagswahl auf, um die Themen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den politischen Fokus zu rücken. Ver.di bleibt parteipolitisch neutral. „Zusammenhalt und Solidarität sind unsere Basis“, stellte Kocsis klar.
Mit Warnstreiks und einer engagierten Tarifauseinandersetzung will ver.di in den kommenden Wochen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, um Verbesserungen für die Beschäftigten der Deutschen Post AG durchzusetzen.