Nadja Weippert: Telenotfallmedizin gewährleistet optimale ärztliche Versorgung
Buchholz/Hannover. Der niedersächsische Landtag hat einstimmig für eine Änderung des Rettungsdienstgesetzes gestimmt, wodurch die Notfallversorgung im Bundesland neu organisiert wird. Ein zentraler Bestandteil des neuen Rettungsdienstes ist die Telenotfallmedizin. „Das ist nicht weniger als ein Game-Changer“, betont Nadja Weippert, die grüne Landtagsabgeordnete aus dem Landkreis Harburg.
Durch die Telenotfallmedizin können Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter am Einsatzort via Video-Chat die Unterstützung speziell ausgebildeter Notärztinnen und Notärzte in Anspruch nehmen. „Das gewährleistet die optimale ärztliche Versorgung der Patientinnen und Patienten“, ist sich Weippert sicher. Besonders in dem Flächenland Niedersachsen sei es oft nicht möglich, Notärztinnen und Notärzte rechtzeitig zum Einsatzort zu bringen. Dabei entscheiden Minuten oder gar Sekunden über Leben und Tod. Daher ist die Telenotfallmedizin ein essenzieller Bestandteil der Notfallrettung.
Ein Pilotprojekt im Landkreis Goslar, das als erfolgreich bewertet wurde, soll bald flächendeckend in Niedersachsen umgesetzt werden. Während der Testphase in Goslar stellte sich heraus, dass fast die Hälfte aller physischen Einsätze von Notärztinnen und Notärzten nicht erforderlich gewesen wäre. Eine telemedizinische Behandlung hätte aus Sicht der beteiligten Ärztinnen und Ärzte ausgereicht. „An anderer Stelle wären die notärztlichen Einsatzkräfte womöglich dringender gebraucht worden – auch so kann Telenotfallmedizin Leben retten“, erklärt Nadja Weippert, die kürzlich bei einer Hospitation in Oldenburg den Alltag im Rettungsdienst hautnah miterlebt hat.
Angesichts des demografischen Wandels und der Herausforderungen bei der Gewinnung von Fachkräften bietet die Telenotfallmedizin besonders im ländlichen Raum ein hohes Maß an Sicherheit und Qualität in der medizinischen Versorgung. „Das neue Rettungsdienstgesetz ist deswegen ein großer Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Notfallversorgung“, resümiert Weippert.