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Gesundheit

Grundlagenforschung zu individueller Krebstherapie am Elbe Klinikum Buxtehude ausgeweitet

Buxtehude. Die Grundlagenforschung zur individuellen Krebstherapie am Elbe Klinikum Buxtehude erhält einen bedeutenden Impuls. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von 370.000 Euro konnte ein „Next Generation Sequencer“ (NGS) angeschafft werden. Dieses moderne Gerät ermöglicht tiefgehende genetische Analysen, die die Erforschung von Hautkrebs revolutionieren könnten.

Das Labor für Molekulare Zellbiologie (LMZ) des Elbe Klinikums beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit den Mechanismen der Hautkrebsentstehung. Durch die neue Fördermaßnahme wird diese Forschung nun erheblich ausgeweitet. Anlässlich der Anschaffung des NGS kamen in der vergangenen Woche Forscher, Experten der biologischen UV-Forschung, und Vertreter des BMBF sowie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Buxtehude zusammen, um die Nutzung dieses Geräts in der biologischen UV-Forschung zu diskutieren und mögliche weitere Förderungen zu erörtern.

Dr. Beate Volkmer und Dr. Rüdiger Greinert, die das LMZ leiten, betonen die Bedeutung dieser Entwicklung: „Die Erweiterung unserer Forschungsmöglichkeiten stellt einen Meilenstein in der Laborlandschaft der Elbe Kliniken dar. Sie ermöglicht uns eine weitere Vertiefung der Erkenntnisse über UV-bedingte Hautkrebsentstehung und deren Nutzung für Risikoanalysen sowie die Verbesserung personalisierter Strategien in Diagnostik und Therapie.“

NGS ermöglicht parallele Sequenzierung von Genen

Der „Next Generation Sequencer“ erlaubt die parallele Sequenzierung von hunderten Genen, wodurch kleinste genetische Veränderungen sichtbar gemacht werden können. Dies ermöglicht eine zügige Analyse und die Entwicklung personalisierter Therapieoptionen. „Next Generation Sequencing wird außerdem dazu beitragen können, in den nächsten Jahren Impfungen gegen Krebs zu entwickeln,“ prognostiziert Dr. Greinert.

Dank technologischer Fortschritte in der molekularen und genetischen Diagnostik konnte in den letzten zwei Jahrzehnten ein Paradigmenwechsel in der Krebsbehandlung vollzogen werden. Der Fokus liegt nun auf personalisierten, molekular hergeleiteten Behandlungsstrategien, die individuell auf den Patienten abgestimmt sind.

Forschungsergebnisse liefern Grundlage für personalisierte Therapien

Die translationale Forschung, die Grundlagenforschung mit der praktischen Anwendung in der Patientenversorgung verbindet, spielt eine entscheidende Rolle. Sie zielt darauf ab, Biomarker und zelluläre Reaktionswege zu charakterisieren, die Prognosen über Krankheitsrisiken und Therapieverläufe verbessern können. Diese Biomarker werden auf nicht-invasive Weise gewonnen, zum Beispiel durch Flüssig-Biopsien wie Blut, Urin oder Speichel.

„Vor dem Hintergrund der seit Jahren sinkenden Zahl von Forschungseinrichtungen, die sich in Deutschland mit biologischer UV-Forschung beschäftigen, stellt die Förderung durch das BMBF einen wichtigen Schritt zum Erhalt der Kompetenz im Bereich der biologischen UV-Forschung dar,“ erklären Dr. Volkmer und Dr. Greinert.

Expertenrunde in Buxtehude diskutiert über NGS

Die zweitägige Expertenrunde in Buxtehude brachte neue Impulse und Ideen für die biologische UV-Forschung und Möglichkeiten, wie neue Forschungsergebnisse nachhaltig kommuniziert werden können. „Wir hoffen, eine verbesserte, evidenzbasierte Information der Bevölkerung über die Risiken von UV-Strahlung und die Chancen der personalisierten Medizin im Bereich von Krebs und insbesondere Hautkrebs zu erreichen,“ erläutern die beiden Wissenschaftler.

Über das LMZ

Das Labor für Molekulare Zellbiologie (LMZ) am Elbe Klinikum Buxtehude besteht seit 1996 und gehört zur Klinik für Dermatologie. Unter der Leitung von Dr. Beate Volkmer und Dr. Rüdiger Greinert erforscht das Team die Entstehungsmechanismen von Hautkrebs, der durch UV-Strahlung verursacht wird. Langfristige Förderungen des BMBF und Kooperationen mit weiteren Partnern unterstützen diese Arbeit. Ziel ist es, die Risikofaktoren für Hautkrebs besser zu verstehen und neue Möglichkeiten in Diagnostik, Prognose und Therapie zu entwickeln. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 300.000 Menschen neu an Hautkrebs.

Weitere Informationen finden Sie unter elbekliniken.de.

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