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Landkreis Stade

Erfolgreiche Praxiswerkstatt zu Ganztagsmodellen in der Grundschule

Landkreis Stade. Wie könnte die ganztägige Bildung auch an Grundschulen im Landkreis Stade künftig gestaltet werden? Um praxisnahe Antworten auf diese Frage zu finden, hat das Bildungsbüros des Landkreises Stade zur ersten Praxiswerkstatt ins Kreishaus eingeladen. Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – unter anderem aus Schulleitungen, Hortleitungen und von Schulträgern – tauschten sich bei der Veranstaltung aus. 

Mit der Resonanz der Veranstaltung ist Organisatorin Hanna Münster-Bortig vom Bildungsbüro des Landkreises Stade sehr zufrieden. Als Bildungsmanagerin ist es ihre Aufgabe, das Thema „Ganztag im Primarbereich“ landkreisweit voranzubringen und die verschiedenen Akteure bei der Gestaltung dieser herausfordernden Aufgabe zu unterstützen.

Schulleiterin Ursula Delventhal von der Grundschule Vorbrück aus Walsrode (Heidekreis) stellte ihr Modell vor. Die Grundschule Vorbrück ist eine Ganztagsschule mit einem offenen Modell für die Jahrgänge 1 und 2 sowie einem teilgebundenen Modell für die Jahrgänge 3 und 4. Im Zuge des Ganztages wurde die Schule durch einen Teilneubau erweitert. Der langjährig bestehende Hort ist ein elementarer Ganztagspartner und betreut die Kinder sowohl am Vor- als auch am Nachmittag in Räumlichkeiten des Schulgebäudes. Delventhal erläuterte ihr gelungenes Ganztagskonzept, das sie lange vor dem kommenden Rechtsanspruch im Jahr 2015 begonnen hat. „Eine Reise, bei der stets der gemeinsame Dialog das Wichtigste war und alle beteiligten Partner immer gemeinsam am Tisch saßen“, betonte Delventhal. Die Stadt Walsrode als Schulträger hatte die Finanzierung des Ganztags mit zusätzlichen Mitteln gesichert.

Gleiches gilt die Grundschule in Nordholz im Landkreis Cuxhaven. Schulleiterin Sabine Peter und Konrektorin Maike Becker erläuterten ihren Prozess zur offenen Ganztagsschule, den sie bereits 2010 mit einer Elternbedarfsbefragung begannen. Seitdem habe sich vieles etabliert. Beim Mensaneubau wurden neue Funktionsräume, wie das Mathe- und Forscherlabor, berücksichtigt. Die Mensa bietet allen Kindern ein gemeinsames Mittagessen. Der Schulalltag ist in so genannte Lernräume gegliedert. Das Arbeiten mit der Kontingentstundentafel ermöglichte ihnen das Aufteilen der Unterrichtszeiten in Blöcke sowie das Einführen von Lern- und Übungszeiten. „Der Ausbau der Lernzeiten ersetzt nunmehr auch die Zeiten der schriftlichen Hausaufgaben zu Hause, womit die Schule sehr gute Erfahrungen macht“, berichtete Schulleiterin Peter. Obwohl es sich in Nordholz um eine deutlich größere Schule mit 320 Kindern handelt, finden sich, neben der finanziellen Unterstützung des Schulträgers, weitere überschneidende Aspekte. Einer davon ist die enge Verzahnung der Mitarbeiterinnen aus dem Vor- und Nachmittag. Wo in Vorbrück der Hort als Partner des Ganztags steht, wird in Nordholz diese Ganztagsverzahnung mit pädagogischen Mitarbeitenden realisiert. Dafür hat die Schulleitung ein eigens entwickeltes Fortbildungscurriculum auf den Weg gebracht. Das Modell der „pädagogischen Insel“, welches Kindern Auszeiten aus dem Unterrichts- oder Schulgeschehen ermöglicht und gleichzeitig individuelle Förderungen durch eine Sozialpädagogin bietet, runden das Konzept in Nordholz ab.

Beide Schulen präsentierten innovative Ansätze und gaben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wertvolle Einblicke in ihre Praxis. Im Anschluss an die Vorträge diskutierten sie in Kleingruppen die vorgestellten Ansätze und ihre Übertragbarkeit auf andere Schulen. Das Feedback am Ende der Veranstaltung war durchweg positiv. Besonders gelobt wurde die Teilnahme der drei verschiedenen Akteursgruppen, die einen vielfältigen und umfassenden Austausch ermöglichte.

Nicht zuletzt die Rückmeldungen machen deutlich, wie wichtig es ist, gemeinsam in den Dialog zu gehen und als Verantwortungsgemeinschaft die Ganztagsbetreuung mit Blick auf den kommenden Rechtsanspruch zu gestalten. Das Bildungsbüro, das sich als „Geschäftsstelle“ der Bildungsregion versteht, wird weitere Veranstaltungsformate, die sich an den Bedarfen der Akteure orientieren, konzipieren.

·        Die Angebote des Bildungsbüros zum „Ganztag 2026“ finden im Rahmen im Rahmen des Programms Bildungskommune statt, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus gefördert wird

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