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Neugraben-Fischbek

Zwischen Erdbeerfeldern und Ausbeutung: Saisonarbeit im Fokus

Hamburg-Neugraben, 14.06.2025 – Erdbeeren pflücken im Sonnenschein, Spargelstechen im Morgengrauen – hinter den beliebten Frühlingsfrüchten steht harte Arbeit. Am Dienstag, den 17. Juni 2025 um 19 Uhr laden die Initiative Neugraben fairändern und der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche (KDA) zu einer Diskussionsveranstaltung ins Jola, Am Johannisland 2, 21147 Hamburg ein. Thematisiert werden dabei die Bedingungen, unter denen Obst und Gemüse in der Region geerntet werden – und wer eigentlich dafür sorgt, dass die Ernte auf den Märkten landet.

Saisonarbeit zwischen Hoffnung und Realität

In den Monaten Mai und Juni beginnt die Hochsaison für Spargel und Erdbeeren. Die Früchte gelten als saisonale Delikatesse, doch ihre Ernte erfordert aufwendige Handarbeit. Diese Arbeit wird größtenteils von Saisonkräften geleistet, die oftmals aus Osteuropa oder Drittstaaten stammen. Ihre Arbeitsverhältnisse sind jedoch häufig von Unsicherheit, schlechter Bezahlung und mangelhaften Unterkünften geprägt. Bei Feldbesuchen stößt die Initiative Faire Landarbeit immer wieder auf prekäre Lebensumstände und auch auf rechtliche Verstöße.

Regional einkaufen – aber zu welchem Preis?

„Als Initiative Neugraben Fairändern wollen wir die Verbraucherinnen und Verbraucher umfassend informieren. Auch gerade bei den Produkten, die in unserer unmittelbaren Gegend angebaut werden“, erklärt Wolfgang Zarth. Die Veranstaltung soll bewusst machen, dass Regionalität nicht automatisch faire Arbeitsbedingungen bedeutet. Gerade weil viele der angebotenen Produkte direkt aus dem Alten Land oder aus dem Hamburger Umland stammen, sei es wichtig, den Fokus nicht nur auf Geschmack und Frische, sondern auch auf Menschenwürde zu legen.

Gesprächspartner aus Landwirtschaft und Gewerkschaft

Auf dem Podium diskutieren Ingrid Holst vom Obsthof Holst in Hove im Alten Land, Alexander Kahl von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU Hamburg) sowie Kateryna Danilova vom Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen und der Initiative Faire Landarbeit. Sie bringen unterschiedliche Perspektiven aus Praxis, Gewerkschaft und Beratungsarbeit ein. Moderiert wird der Abend vom Team der Veranstalter, die den Austausch zwischen Landwirten, Konsumenten und politischen Akteuren fördern möchten.

Menschenwürdige Arbeit – auch auf dem Feld

Heike Riemann vom KDA betont: „Saisonbeschäftigte kommen meist aus osteuropäischen EU-Staaten oder aus Drittländern. Sie mehren mit ihrer Arbeit unseren Wohlstand. Mehr Sichtbarkeit ihrer Arbeitsbedingungen ist uns ein besonderes Anliegen, um menschenwürdige Arbeit für Alle zu erreichen.“ Die Diskussion möchte zum Nachdenken anregen, ob Genuss auf Kosten anderer gehen darf – und wie jeder Einzelne Verantwortung übernehmen kann.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Interessierte auf den Webseiten der Veranstalter kda-nordkirche.de und fairaendern.de, sofern verfügbar.

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