Verkehrseinschränkungen mit Ansage: Baumaßnahmen am Neuländer Knoten starten
Harburg. Seit dem 13. Mai 2024 Mai 2024 und voraussichtlich bis April 2025 kommt es im Harburger Binnenhafen zu weiteren Verkehrseinschränkungen. Im Zuge des Ausbaus der Velorouten 10 und 11 wird die Kreuzung Hannoversche Straße / Nartenstraße / Brücke des 17. Juni / Neuländer Hauptdeich zu einem Kreisverkehrsplatz umgebaut. Die Arbeiten erfolgen in neun Bauphasen, in denen verschiedene Teilabschnitte gesperrt werden. Bis Mitte Juli ist die Hannoversche Straße voll gesperrt.
Senat rechnet mit „kleineren Einschränkungen“
Der Senat rechnet mit „kleineren Einschränkungen“ durch die Baumaßnahmen und hofft, dass mehr Menschen auf Fahrrad und ÖPNV umsteigen. Für die Vollsperrung der Nartenstraße und des Neuländer Hauptdeiches vom 15. Juli bis zum 4. Juli August 2024 gibt es allerdings noch keinen Plan, wie die negativen Auswirkungen kompensiert werden können. „Mögliche Anpassungen befinden sich zurzeit noch in der Prüfung.“, heißt es.
Kritik von Birgit Stöver
Birgit Stöver, Harburger Wahlkreisabgeordnete der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, übt scharfe Kritik an der Planung und dem Informationsfluss: „Es gibt aus meiner Sicht noch viel zu viele offene Fragen, obwohl die Baumaßnahmen schon begonnen haben. Es reicht einfach nicht aus, darauf zu hoffen, dass mehr Menschen auf Fahrrad und ÖPNV umsteigen. So kann man kein Verkehrschaos verhindern. Für die Vollsperrung der Nartenstraße und des Neuländer Hauptdeiches ab Mitte Juli scheint es bisher keine Idee zu geben, wie die Anwohner entlastet werden können, außer weite Umleitungswege für die Bewohner Neulands und vor allem für die Schüler einzurichten.“
Stöver kritisiert außerdem die geplante Einrichtung einer Einbahnstraße im Veritaskai: „Die Straße ist gerade erst seit zwei Monaten wieder beidseitig befahrbar, nachdem sie aufgrund von Straßenbauarbeiten in der Hannoverschen Straße jahrelang zur Einbahnstraße umfunktioniert wurde und deswegen von den Anwohnern als Geisterbaustelle bezeichnet wurde. Unnötig und beinahe schon zynisch!“
Anwohner nicht überzeugt
Auch bei einer Informationsveranstaltung konnten die Verantwortlichen die Neuländerinnen und Neuländer nicht überzeugen, dass der Kreisverkehrsplatz nicht doch viel aufwändiger als eine Ampelkreuzung wird und es wie in der Vergangenheit zu massiven Verzögerungen bei den Baumaßnahmen kommen könnte. „Bleibt zu hoffen, dass die Baustellenkoordination besser funktioniert, als wir es in Harburg bislang gewohnt sind. Sonst sehe ich für diesen Sommer schwarz“, so Stöver abschließend.
Alles hat seine Zeit, und die des übermotorisierten Individualverkehrs endet. Straßen unterliegen dem Verschleiß, Prioritäten ändern sich. Wenn man Verkehrsbehinderungen während unumgänglicher Baumaßnahmen verhindern, bräuchte jede Hauptstraße eine gleichwertige Parallelstrecke. Es würde mich sehr interessieren, wie Frau Stöver sich das vorstellt.
Wenn denn eine Mobilitätsform nicht mehr möglich ist, braucht es Alternativen- und die gibt es. Mein Ansatz ist folgender:
Ein PS (knapp 750 Watt) ist Menschenrecht. Bis zu dieser Grenze geht die Auführung den Staat nichts an. Helm, Versicherung und kleiner Führerschein ja, aber ansonsten nicht. Das wäre bürgerliche Freiheit im Angesicht der Klimakatastrophe, liebe CDU!
Mit 750 Watt am Fahrrad kann man (darf man nicht, kann man aber) locker 70 fahren. Mir kann keiner erzählen, dass man damit nicht mobil ist.
Ich werde die nächsten Wochen mit dem E-Bike zwischen Harburg und Jenfeld pendeln. Ich bin genauso schnell wie mit dem ÖPNV und weiß auf die Minute genau, wann ich ankomme. Im Idealfall wäre ich mit dem Auto doppelt so schnell, aber den Idealfall gibt es in keiner Großstadt mehr, jedenfalls nicht zuverlässig.
Konservativ heißt „bewahrend“. Das Beharren auf den Status Quo ist in diesen Zeiten das Gegenteil.