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Teilumbau begonnen: Moorburg wird in wenigen Jahren grünen Wasserstoff produzieren

Moorburg. Der Umbau der Energieversorung in erneuerbaren, so genannten grünen Strom, ist im vollem Gange. Allen Unkenrufen zum trotz hat sich die Energiewirtschaft längst darauf eingestellt. Das Kohlekraftwerk Moorburg war eines der modernsten in Europa und ist seit 2021 wieder Geschichte. Damit dürfte es auch den Rekord der kürzesten Betriebszeit eingestellt haben, denn nur etwa die Hälfte der knapp 6-jährigen Laufzeit produzierte die Anlage überhaupt Strom.

Die imposanten Gips- und Kohlekreislager mit ihren markanten runden Kuppeln sowie der beeindruckende Kamin mit seinen zwei gewaltigen Schornsteinen prägen bereits aus der Ferne das Bild des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg. Doch diese markanten Merkmale gehören bald der Vergangenheit an. Vor wenigen Tagen begannen die Rückbauarbeiten an der ehemaligen Anlage, um Platz für eine grünere Energiezukunft zu schaffen. Jetzt arbeiten schwere Bagger daran, die Kuppel zu durchbrechen und mit hydraulischer Kraft die Förderanlage, den sogenannten „Kratzer“, auseinanderzuheben, um ihn zu demontieren. Vor der Baustelle sind bereits große Metallröhren platziert, die darauf hinweisen, wohin die Reise gehen wird.

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Ein Firmenkonsortium, bestehend aus den Hamburger Energiewerken und dem Ökoinvestor Luxcara, plant auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Moorburg den Bau einer neuen Anlage zur Wasserstoffproduktion. „Im ersten Schritt ist die Errichtung eines 100-Megawatt-Elektrolyseurs geplant. Dieser soll jährlich etwa 11.500 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Später ist eine Skalierung der Elektrolyseleistung auf bis zu 800 Megawatt vorgesehen“, sagte Pressesprecherin Friederike Grönemeyer von den Hamburger Energiewerken.

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Mit dem Abriss der Gips- und Kohlekreislager wird Platz geschaffen für den Standort des 100-MW-Elektrolyseurs zur Produktion von grünem Wasserstoff. In der nächsten Phase sind die Rückbauarbeiten für das Maschinen- und das Kesselhaus geplant. Einige Komponenten des ehemaligen Kraftwerks werden offenbar für zukünftige Zwecke weiterverwendet. Dies betrifft unter anderem die Anlagen zur Wasseraufbereitung, die Infrastruktur an der Kaikante sowie das Werkstatt- und Lagergebäude. Der bereits vorhandene Anschluss an das Höchstspannungsnetz, über den zukünftig der grüne Strom für den Elektrolyseur geliefert wird, wird umgebaut und verlegt. Die entsprechenden Planungen sind bereits im Gange. Der Elektrolyseur soll nach aktuellem Stand der Planung im Jahr 2026 in Betrieb genommen werden.

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3 Kommentare

  1. Da kann man mal sehen, wie viel Geld in Fehlplanungen versenkt wird. Aber der Wahnsinn geht weiter: Die A26 Ost soll auf biegen und brechen durchesetzt werden. Geld spielt da keine Rolle.

    1. Die Wasserstofftechnik ist ganz sicher keine Fehlinvestition. Was die A26 Ost angeht, hat die Medaille zwei Seiten: Die Moorburger drehen zwar am Rad, aber die Verkehrssituation in Harburg wird sich deutlich entspannen. Besonders die Anwohner der B73 dürften sich freuen. Im Moment werden alle Güter, die vom Hamburger Hafen Richtung Süden gehen und nicht per Bahn transportiert werden, per LKW durch Harburg gekarrt.

  2. Das ist mal eine wirklich gute Nachricht. Der Wasserstoff soll dem Vernehmen nach zunächst der Hafenwirtschaft und Industrie zur Verfügung stehen, aber das ist ja auch schon mal ein Anfang. Die geplante Skalierung auf 800 MW klingt schon besser. Das ist ja das Schöne an der Technik: Braucht man mehr Leistung, werden einfach Elektrolyseure dazugebaut. Nennt sich Kaskadierung und ist wie ein Legokasten. Die Elektrolyseure sind also Großserien-Bauteile, die nicht nur im großen, sondern auch im kleinen Maßstab eingesetzt werden können. An sich müsste an jedem Wind- und Solarpark eine Elektrolysestation mit Anbindung ans Gasnetz installiert werden. Wird der Strom nicht im Stromnetz gebraucht, macht man eben Wasserstoff draus- den kann man nämlich speichern und bei Bedarf rückverstromen.
    Was aber auffällt ist, dass keine politische Partei den Mut hat, den Leuten zu erzählen, dass sich auf der Verbrauchsseite allerhand verändern muss. Es wird immer suggeriert, dass man nur die Technik ändern muss, damit alle weitermachen können wie bisher. Das ist nicht so, besonders im Verkehrsbereich. Ich hab kürzlich mal recherchiert: Die durchschnittliche Motorleistung eines Elektro- SUV liegt bei 202 kW, das sind 275 PS. Der jährliche Stromverbrauch eines 1-Personen-Haushalts liegt bei 2000 kWh. Das bedeutet, dass ein SUV nach 10 (!) Volllast-Stunden die gleiche Strommenge braucht, mit der eine Person ein Jahr lang Essen kocht, Wäsche wäscht, Lebensmittel kühlt, Licht macht und seine Unterhaltungselektronik betreibt. Es liegt auf der Hand, dass das nicht so bleiben kann.

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