„Sprung über die Elbe“ – Trepoll fordert schnelleres Handeln bei Infrastruktur ein
Hamburg-Harburg, 08.03.2025 – Die Verkehrsentwicklung in Harburg zeigt ein gemischtes Bild: Während die Zahl der Pkw und Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr steigt, bleibt der Ausbau der Infrastruktur hinter den Erwartungen zurück. CDU-Politiker André Trepoll wirft der rot-grünen Regierung vor, den versprochenen „Sprung über die Elbe“ nicht energisch genug voranzutreiben.
Mehr Autos, mehr Fahrgäste, aber wenig Fortschritt
Laut einer Anfrage von Trepoll hat die Zahl der in Harburg zugelassenen Pkw seit 2020 um 4 Prozent zugenommen. Im Jahr 2024 sind es insgesamt 65.288 Fahrzeuge, wobei Neugraben-Fischbek mit fast 13.000 Pkw die Liste anführt. Gleichzeitig verzeichnet der öffentliche Nahverkehr steigende Fahrgastzahlen. Der Shuttle-Service „hvv hop“, der seit 2023 mit Elektrofahrzeugen Fahrgäste von Haltestellen zur Haustür bringt, hat seine Nutzung mehr als verdoppelt: 228.344 Fahrgäste wurden 2024 mit 28 Fahrzeugen befördert.
Dennoch bleibt die Verkehrssituation in Harburg problematisch. StadtRAD-Stationen sind mit nur 22 Standorten rar, und einige Stadtteile sind überhaupt nicht angebunden. Der rot-grüne Senat begründet dies mit der „geringen Siedlungsdichte“ und einem „nicht ausreichenden Nutzungspotential“.
CDU fordert bessere Infrastruktur für den Hamburger Süden
André Trepoll sieht hier einen klaren Handlungsbedarf: „In Harburg bleibt das eigene Auto ein wichtiges Verkehrsmittel, ebenso wie der öffentliche Nahverkehr. Doch der Senat ignoriert die Realität vieler Harburger. Der versprochene Sprung über die Elbe kommt nicht voran – sei es durch eine U-Bahnanbindung, eine zusätzliche S-Bahnlinie oder auch nur den Ausbau von Stadtrad-Stationen.“
Der CDU-Politiker fordert, dass die Infrastruktur im Hamburger Süden mehr finanzielle Mittel erhält. Besonders problematisch sei die Verkehrsbelastung durch Staus und unzuverlässige S-Bahnen. Trepoll spricht sich zudem gegen einen weiteren Abbau von Parkplätzen aus und lehnt das Anwohnerparken in Harburg strikt ab. „Wir brauchen eine pragmatische Verkehrspolitik, die nicht ideologisch, sondern an den Bedürfnissen der Menschen orientiert ist“, so Trepoll.
Zitat: „Besonders problematisch sei die Verkehrsbelastung durch Staus und unzuverlässige S-Bahnen.“
An Harburgs grundsätzlichem Problem wird sich nichts ändern: Hier treffen sich drei Bundesstraßen und zwei Autobahnen. Sobald es sich auf einer der BAB staut, fließt der Verkehr aus dem Speckgürtel durch Harburg. Wollen wir die B73, B75 und B4 auf 8 Spuren ausbauen? Das geht rein platzmäßig nicht.
Zitat: „Wir brauchen eine pragmatische Verkehrspolitik, die nicht ideologisch, sondern an den Bedürfnissen der Menschen orientiert ist“
Herr Trepoll meint die Bedürfnisse der Autofahrer. Die Menschen, die ihre Wege ohne Auto zurücklegen, haben das Bedürfnis nach weniger Autoverkehr. Aber wenn man deren Bedürfnisse berücksichtigt, ist das Ideologie?
Ich weiß, wovon ich rede. Ich pendele z.Zt. zwischen Harburg und Jenfeld/Tonndorf- aber mit dem E-Bike. Der unangenehme Teil der Strecke ist der zwischen Norderelbbrücken und Jenfeld. Umtost von Tausenden Rennreiselimousinen, alle mit einer Person besetzt. Die scheinen wirklich zu glauben, dass das was aus ihrem Auspuff kommt, nach Erdbeer und Banane riecht und womöglich noch gesundheitsfördernd ist.
Dass es dem Hamburger Senat seit über 50 Jahren nicht gelungen ist, den Hambuger Süden infrastrukturmäßig vernünftig zu erschließen (immer noch nur eine S-Bahnline und eine Bundesstraße / Autobahn als Hauptanschlusslinien), legt den Verdach nahe, dass es sich um eine bewusste Vernachlässigung handelt. Auch die kulturellen Angebote sind immer noch mäßig. Stattdessen wird nördlich der Elbe bzw. in Hafennähe ein „Leuchtturmprojekt“ nach dem anderen hochgezogen, Steuergelder scheinen da keine Rolle zu spielen: Man denke an den „Benko-Tower“, dessen Weiterbau jetzt mit großzügigen staatlichen Mietverträgen abgesichert werden soll, die Elbphilharmonie mit ihrer verzehnfachung der versprochenen Kosten oder der geplanten neuen Staatsoper, die immense Betriebskosten nach sich ziehen wird. Alles Steuergelder, die auch im Süden Hamburgs erwirtschaftet wurden, dann aber konsequent gegen Norden abfließen.Manchmal fragt man sich, ob der Süden Hamburgs im Landkreis Harburg nicht besser aufgehoben wäre.